July 15, 2010

Gehorchen aus Liebe = Urform gläubigen Verhaltens


07/13'10 Zur Gotteskindschaft berufen

"Die modernen Universitäten verdanken ihre Entstehung den Kloster- und Domschulen [...] Jahrhunderte lang war die Gelehrsamkeit, soweit man sie finden konnte, auf die Klöster beschränkt, und der Bildungsweg zu Ruhm und Ehre führte über die Kirche."
(F.H. Litell: Atlas zur Geschichte des Christentums, S. 54)
"Im Verlauf der Errichtung eines monolithischen und umfassenden Denk- und Lenkungssystems hatte sich das mittelalterliche Christentum einer Anzahl von Lehren über die natürliche Welt verschrieben, die dem Test des Experiments und der sorgfältigen Beobachtung nicht standhalten konnten." (ebenda S. 94)

"Weil die Menschen Personen sind, d.h. mit Vernunft und freiem Willen begabt und damit auch zu persönlicher Verantwortung erhoben, werden alle – ihrer Würde gemäß – von ihrem eigenen Wesen gedrängt und zugleich durch eine moralische Pflicht gehalten, die Wahrheit zu suchen, vor allem jene Wahrheit, welche die Religion betrifft." ZVK, 7.Dez.1965
Also dem könnte ich mich vorbehaltlos anschließen.
"Die geoffenbarte Weisheit Gottes erfordert eine Form des Hörens, die von Kindesbeinen an gelernt werden kann und soll. Im Gehorchen eines Kindes aus Liebe zu den Eltern geschieht die Urform gläubigen Verhaltens." O-Ton Öölius vom 7. Juli
Diese theistisch verklärte Gehorsams- und Untertänigkeitseinübung wiederum besagt in meinen Augen das genaue Gegenteil und rückt den hl. Edward erneut in die Nähe der Pius-Parteigänger.

Du schreibst am 5. Juli unter "Das komplexe christliche Menschenbild": "Die Dimensionen des kosmischen Weltbildes der Gegenwart werden nicht gewürdigt, weil das Lebensgefühl in kindischen Schuhen romantischer Geisteseinkerkerungen steckengeblieben ist." Was dich nicht davon abhält, zwei Tage später die eben zitierte Verquickung von Liebe mit Loyalität einfach mal so "frisch, fromm, fröhlich, frei" von der Leber weg rauszuhauen und mit "Wenn Ihr nicht werdet wie die Kinder" usw. auch noch himmlisch zuzuspitzen.
Kennst du zufällig Alois Schifferle? Der hat letztes Jahr ein recht famoses Buch (trotz teils erheblicher miteingebauter Redundanzen) mit dem Titel "Die Pius-Bruderschaft" zusammengestellt, in dem es auf S. 197 heißt:

"Der durch Christus erlöste und zur Gotteskindschaft berufene Mensch kann sich dieser Offenbarung nur dann hingeben, wenn er, durch den Vater gezogen, in Redlichkeit und Freiheit sich selbst überzeugt. Zwang, in welcher Form auch immer, ist mit dem Glauben unvereinbar."

Der "zur Gotteskindschaft berufene Mensch" – Standardfrömmigkeitsingredienz jeder römisch-christianisierten Seele – und sein "in kindischen Schuhen romantischer Geisteseinkerkerungen steckengebliebenes Lebensgefühl" (ja, das trifft es, glaube ich, ziemlich genau) – wer ist denn nun eher auf infantilem Erfahrungsniveau steckengeblieben? Deine "Freiheit der Kinder Gottes", die in den Augen eines "verbohrt Ungläubigen" zu einem "Buch mit sieben Siegeln" verschwimmen muss, weil er "in totaler Innenfixierung" des eigenen Wesens erstarrt bleibt oder solche "heillos chaotischen Traumtänzer", die sich über "rhetorisch verbarrikadierte Betstuben" aufregen und an "Komplexifizierungsfronten" die Auseinandersetzung mit den "Schwarzpapisten" suchen? Also ich schätze, das finden wir raus, auch wenn es einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte ...

07/13'10 "Verbo[h]rtheit in Ungläubigkeit"

Du sagst "im selben Atemzug", "In den tiefsten Tiefen seiner Substanz ist ein Mensch [...] nicht zu ändern", und forderst deshalb rundheraus Gehorsam "von Kindesbeinen an" – nun, eindeutiger geht's kaum: der unverblümte Ruf nach dem perfektionierten christlichen Untertan, der aus Liebe gehorcht, und zwar sein ganzes Leben lang. Zuerst seinen Eltern, dann seinen Lehrern und allen folgenden Vorgesetzten, wobei er seinen spirituellen Erziehern seelisch letztlich am nächsten zu stehen hat, denn Gott geht ja vor ("Jesus comes first"), um insgesamt als kulturell umhegter, ausreichend zufriedener sowie verängstigter, politisch problemlos instrumentalisierbarer bzw. verwaltbarer Christus-Bürger(-Borg) Profit abzuwerfen. Erkennst du dich darin wieder, ja? Wer Erziehungsstress ausgesetzt war, wird automatisch versuchen Erziehungsstress auszuüben, so wie Vergewaltigte später selbst dazu neigen, Schwächeren Gewalt anzutun – besonders augenfällig im militärischen Rahmen. Kein Wunder also, dass sich Erziehungsmissbrauch innerhalb des katholischen Mafiasystems immer deutlicher als immanenter Stützpfeiler zeigt, denn genau in diesem einen Punkt, den Öölius mit Inbrunst predigt, konzentriert sich die Machtbasis des römischen Geistesimperiums, weshalb die Kirche stets höchsten Wert auf ihren Einfluss in Erziehungsfragen und der SJ-Orden weltweit gleich 3 Millionen Zöglinge direkt unter seinen Fittichen hat ...

"The Jesuits are like insects: the Catholic Church is everywhere, open up schools to indoctrinate the Indians, to indoctrinate the Mexicans – 8,000 Catholic schools in America: 6,785 elementaries, 1,215 secondaries, 47 new ones – 'Latin America' – that's where it came from is Latin, and Latin is officially only at the Vatican, the only place in the world that has latin as official language of their stake." From Roman Empire Rules Today

The Association of (28) Jesuit Colleges and Universities (AJCU) in den United States

"Hochschulen und Universitäten betreibt der Orden weltweit 231, Gymnasien und andere Schulen 720. In Lateinamerika gibt es das Netzwerk 'Fe y alegria' (Glaube und Freude) mit 2.900 Dorfschulen, vor allem für arme Kinder. Von 130.000 Laien und 3.700 Jesuiten werden insgesamt etwa 2,9 Millionen Lernende unterrichtet, davon 1,5 Millionen in 'Fe y alegria'." Aus: "Die Jesuiten – Wissen, was stimmt" ... von Stefan Kiechle SJ
In dieser kleinen Broschüre finden sich u.a. die Überschriften:

War Ignatius von Loyola Soldat und Welteroberer?
Sind die Jesuiten die Streitmacht des Papstes?
Steuerten die Jesuiten als Hofbeichtväter die europäische Politik?
Verwässerten die Jesuitenmissionen den katholischen Glauben?
War der Jesuitenstaat ein sozialistisches Experiment?
Sind Exerzitien ein Instrument der Manipulation?
Heiligt für Jesuiten der Zweck die Mittel?
Pflegen Jesuiten den Kadavergehorsam?
Werden die Jesuiten zentralistisch und autoritär vom "schwarzen Papst" regiert?
Gibt es bei den Jesuiten eine Elite in der Elite?
Haben die Jesuiten Diktatoren erzogen?

"Beherrsche die Bildung, und du kannst herrschen wie unter einer Tarnkappe."

07/13'10 SJ und SS [censored]

"Durch die Entkleidung von jeglicher Theatralik schafft es der Regisseur, die Himmler-Figur in beängstigende Nähe zur Gegenwart zu rücken."
"Selten ist der kalte Kern eines menschenverachtenden Systems so unspektakulär und doch so präzise seziert worden."
Die berüchtigte Geheimrede, die der Reichsführer-SS und damalige Innenminister Heinrich Himmler am 4. Oktober 1943 im Posener Schloss vor 92 Generälen der SS hielt, gehört zu den wichtigsten und schockierendsten Zeugnissen der nationalsozialistischen Geschichte. Die dreieinhalbstündige, auf Wachsplatten festgehaltene Rede wurde im Wortlaut genau rekonstruiert und vom Schauspieler Manfred Zapatka vorgetragen. Romuald Karmakar, der wohl radikalste junge deutsche Filmemacher (Der Totmacher, Manila), wurde für seinen Film mit dem Adolf-Grimme-Preis sowie mit dem 3sat-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.

@ 22 min) "Man kann ja viel Stuss und viel Unsinn verzapfen – das wäre garnicht gefährlich. Wenn sich aber ein solcher Unsinn so auswirkt, dass eine ruhmreiche, auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickende Armee wie die deutsche dann durch das Geschwätz von kleinen, politisch ungebildeten Offizieren höheren oder niederen Dienstgrades an ihrer eigenen Stärke zu zweifeln beginnt, und wenn der einzelne kleine Spruchbeutel, der so redet, garnicht merkt, wie verheerend das sich auswirkt, wenn man sagt, 'Wir können die Russen nicht besiegen – das können nur die Russen selbst.' Wenn Sie ihn fragen, 'Wie ist die russische Infanterie?', sagt er Ihnen mit der berühmten Gedankenlosigkeit (es passt ja logisch eines gar nicht zum andern): 'Die russische Infanterie ist Dreck – der sind wir haushoch überlegen.' So: aber 'Russland kann nur von Russen besiegt werden.'
Ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn man Herrn Wlassow so wie jedes andere slawische Subjekt in russischer Generalsuniform bei uns angestellt hätte und hätten mit dem gegen die Russen Propaganda gemacht. Garnichts einzuwenden. Wunderbar.

Unser Kamerad Fegelein – der hat sich auch einmal einen solchen russischen General gefangen. Wissen Sie, die sind billig. Das sind Slawen. Humorvoll, wie er ist, sagte Fegelein seinem Stab, 'Den behandeln wir jetzt mal gut. Wir tun so, als ob wir ihn als General anerkennen würden. Also, wenn der Herr reinkommt: aufgestanden, stillgestanden, Herr General hin, her, ihm mitgeteilt, was für eine Achtung wir vor ihm hätten.' Und selbstverständlich funktionierte das. Da braucht man einem russischen General keine politischen Ideen, politischen Ideale, politischen Zukunftspläne zubilligen – das kann man billiger haben, meine Herren. Dafür sind die Slawen bekannt ... der Slawe ist nie fähig, selbst etwas zu konstruieren. Auf die Dauer ist er es nicht. Ich will nachher gleich darauf zurückkommen.

Im allgemeinen, mit Ausnahme von den wenigen Erscheinungen, die Asien immer wieder alle paar Jahrhunderte hervorbringt (durch eine für Asien glückliche, für uns Europäer unglückliche Mischung von zwei Erbteilen), abgesehen von einem Attila, von einem Tschingis Khan, von einem Tamerlan, von einem Lenin, von einem Stalin, ist dieses Mischvolk der Slawen aufgebaut auf eine Unterrasse mit eingesprengten Blutstropfen unseres Blutes, einer führenden Rasse, nicht fähig, sich selbst zu beherrschen, Ordnung zu halten. Es ist fähig zu diskutieren, fähig zu zersetzen, fähig zu debattieren, fähig, gegen jede Obrigkeit Widerstand zu leisten und zu revolutionieren. Fähig Ordnung zu halten, ist diese menschliche Minderware genausowenig heute, wie sie es vor 700 oder 800 Jahren war, als sie die Waräger riefen, als sie die Ruriks riefen.

SJ und SS pt 2 [censored]

Jeder Russe, jeder Slawe hört sich gerne reden – eine alte Sache. Wenn man den da auffordert, 'Sagen Sie doch mal, auf ihr Urteil legen wir allergrößten Wert, wir können ja von ihnen nur lernen' – da finden sie nicht mal einen russischen Kommissar, der auf dieses Kitzeln mit der Pfauenfeder nicht hereinfiele. Unser Fegelein hat seinen General so behandelt: Der Mann hat uns alles erzählt, was so ein braver, tapferer Kommandeur eigentlich nicht erzählen dürfte. Angefangen von der Stellung der Batterien bis zu den Aufmarschplänen und Befehlen für seine Divisionen. Er hat eine ganze Stoßarmee gehabt. Er hat alles schlachtreif uns gegeben. Er war sich auch klar, dass er nach dem Plaudern – er ist nie scharf angefasst worden, nicht mit einem bösen Wort – zu Väterchen Stalin nicht mehr gut zurückkam, trotzdem er den Leninorden so Numero 700 ungefähr, also das große Ritterkreuz von denen da drüben, hatte, das er dann Fegelein geschenkt hat. Was unser Fegelein dann dem Führer überreichte, was dann der Führer in einer sehr netten Kassette wieder zurückgab. In einer netten silbernen Kassette – das bloß nebenher."

"Achten Sie darauf, dass diese Untermenschen Sie immer ansehen, immer dem Vorgesetzten ins Auge sehen müssen. Das ist wie beim Tier. Solange es seinem Bändiger ins Auge sieht, so lange tut es nichts. Seien Sie aber immer darüber klar: es ist eine Bestie. Mit dieser Einstellung werden wir den Russen ausnutzen können, mit dieser Einstellung werden wir dem Slawen immer überlegen sein. Mit einer anderen Einstellung nicht."

Wenn man in die SS hineinhört, kann man hören, wie es in der SJ klingt, denn es gibt keine perfekteren Untertanen als im SS-Orden, der nach jesuitischen Regeln gestrickt wurde:

"Weiter verspreche ich, dass ich keine eigene Meinung oder eigenen Willen haben will oder irgendeinen geistigen Vorbehalt, was auch immer, selbst als eine Leiche oder ein Kadaver, sondern bereitwillig jedem einzelnen Befehl gehorche, den ich von meinem Obersten in der Armee des Papstes und Jesus Christus empfangen mag."

Jesuitenschwur "4.0" – die Kaste der Ultraeingeweihten
Wie ich schon sagte, "Für die sind wir keine Menschen, wie sie es sind."

Für SJ-Offiziere ist der normale Fernsehbürger tatsächlich eher sowas wie ein Schaf, für dessen geistige Beherrschung wenig Aufwand betrieben werden muss: "I think, people need Jesuits. I think that people hunger for the Society of Jesus to be of some good in their lifes."
Casey Beaumier SJ: "Ich denke, Menschen brauchen die Jesuiten [...] um wenigstens etwas Gutes in ihrem Leben zu haben."
Aaron Russo gewährte mit einfachen Worten, klar und gefasst einen sehr tiefen Einblick in die korporative Mentalität moderner Sklavenhalter – Zitat Rockefeller:

"What do you care about them? What do you care about these people? What difference does it make to you? Take care of you own life! Do the best you can do for you and your family! [...]
They are just servers. They are just people."

"Himmler besaß die beste und größte Bibliothek über den Jesuitenorden und hatte die umfangreiche Literatur jahrelang in nächtlichen Studien studiert. So wurde die SS-Organisation von ihm nach den Grundsätzen des Jesuitenordens aufgebaut. Als Grundlagen dienten die Dienstordnung und Exerzitien des Ignatius von Loyola: das oberste Gesetz war das des absoluten Gehorsams, die Ausführung eines jeden Befehls ohne Widerspruch. Himmler selbst, als Reichsführer SS, war der Ordensgeneral. Der Aufbau der Führerschaft lehnte sich an die hierarchische Ordnung der Katholischen Kirche an. Bei Paderborn in Westfalen hatte er eine mittelalterliche Burg, die sogenannte Wewelsburg, ausbauen lassen – sie war sozusagen das große "SS-Kloster", wohin der Ordensgeneral einmal jährlich das Geheimkonsistorium einberief."
Walter Schellenberg: "Aufzeichnungen" (1956) Limes Verlag, S. 39 (3-8090-2138-5)

Und womit vertreiben sich Illner, Matussek oder di Lorenzo inzwischen ihre Zeit (und die von anderen)?
Muss sich das so etwa im Osten damals angefühlt haben mit ihrem Einheitspartei-Televisionsbrei aus erfüllten Fünfjahrplänen etc.?

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