July 17, 2010

Greatest possible, painstaking accuracy – always


07/13'10 Mächtige, vielschichtige Themenkomplexe

Verstehe, Mr. T – also da ist schon was dran an deinen Vorwürfen mit dem "endlos Ausgreifen", der "Intellektuelligkeit" beim Satzbau und "dass nichts beim Namen genannt wird" usw., und ich will auch nicht abstreiten, dass Selbstdarstellung eine Rolle spielt. Nur: Mit diesem "Ärger" wirst du dich abfinden müssen, denn es gibt für diese gefühlte Endlosigkeit, diese übertriebene intellectuality und diese gelegentliche Schwammigkeit triftige Gründe, die wir gern mit durchhecheln können, ohne uns zu sehr in Methodik-Diskussionen zu verlieren.

Zunächst ist natürlich das Material ungeheuer umfangreich und extrem komplex und nicht alles von dem, was ich zu wissen glaube, dürfte letzten Endes auch direkt so zutreffen. Von wegen also "ihr wisst, was ihr wisst" – in diesem Riesenrahmen fischen wir alle ein bisschen im Trüben, und ich wäre schon froh, wenn's bei ein bisschen bliebe ... Deshalb muss größtmögliche Genauigkeit oberstes Gebot sein. Dem ordne ich strikt alles unter. Und Genauigkeit fängt für mich beim Lesen an.

Meine Antwort auf cupfers Frage "Leben wir mitten im schlimmsten Versagen einer Generation aller Zeiten?" beinhaltet mit der Chipimpferei einen thematischen Vorgriff, mit dem der Fragesteller selbst genauso wenig anfangen dürfte wie du, denn ich habe bisher noch niemanden getroffen, dem dieser "11/23"-Vorfall vor nicht ganz vier Jahren in seiner Tragweite zu denken gegeben hätte bzw. dass er überhaupt erstmal wahrgenommen worden wäre. Und ich bin deshalb nicht bereit, den nackten Fakt knallhart rauszuknallen, weil er sich ohne Kenntnis eines sehr umfangreichen und sehr komplexen Hintergrundwissens geradezu lächerlich anhören muss und man selbst sich damit dann automatisch der Lächerlichkeit preisgeben würde.
Dies trifft neben meinem "Litwinenko-Bonding" u.a. auch auf die "modernen, juristisch straff ummantelten, gespenstischen Bürger-Produkte" sowie die "Hitler-war-die-Rache-für-Luther"-Arbeitsthese zu. Dahinter stecken gewaltige Themenkomplexe, durch die man zum einen selbst noch nicht völlig durchgestiegen ist, und die mit großem Zeitaufwand erstmal verständlich präsentiert werden müssten, was z.B. jede Menge Übersetzungsarbeit erfordert. Für alle, die sich in die Aufgabe verbissen haben, jeden einzelnen Aspekt des "9/11"-Megaverbrechens mit wirklich allem, was dazu gehört und dahintersteckt, gründlich abzuklopfen und komplett aufzuklären, bedeutet jeder Schritt praktisch Neuland, und mal abgesehen von der Tatsache, dass du sowieso nie alles mundgerecht vorgesetzt bekommen wirst, musst du in erster Linie viel Geduld und, ich denke, auch eine gewisse philosophische Gelassenheit mitbringen. Allein der gesamte Rache-Komplex dürfte mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen – wahrscheinlich noch länger, denn ich will mich auf keinen Fall zu einseitig orientieren.

Diese im eigentlichen Sinn pädagogischen Sachen sind auch "wirklicher Inhalt" – das darfst du nicht übersehen. Mit dem Fokus auf der Frömmigkeit gewinnt die gesamte Detektivarbeit eine völlig neue Dimension, eine völlig neue Wucht und ein anderes Anforderungsniveau ans eigene Denken. Ich werde mir mit dem bisschen Intelligenz, das mir vergönnt ist, garantiert keine reformatorische Durchschlagskraft ausrechnen, also kann es prinzipiell nur darum gehen jemanden zu finden, der mehr drauf hat als man selbst, der sich schneller und effektiver einarbeiten kann, der praktisch eine viel höhere wissenschaftliche Professionalität mitbringt. Für dieses Hauptziel überlege ich mir sehr genau, was ich in meine Sätze packe, und versuche, sie möglichst so klingen zu lassen, dass intellektuell intensiv arbeitende Typen sich davon beeindrucken lassen und inhaltlich anbeißen könnten. Von eher unbedarften TV-Konsumenten erwarte ich in dieser Richtung nämlich wenig Hilfe. Außerdem sind wir hier in einem Philosophie-Klubraum und nicht in einer Journalisten-Kantine (oder im "Notruf-Hafenkante"-Chat) – da darf es schon etwas anspruchsvoller zugehen, oder?

07/14'10 Formeln für die Ewigkeit

Als liebend-gehorchender Papist kennst du dich doch aus, und ich würde dich bitten, eine meiner "eigenen Lücken im religiösen Wissen" um das konstantinisch-katholische Christentum (wenn's geht) zu schließen ...
Es geht um folgendes: Wenn gilt,

"Niemand wage es, sie [die Linie der Tradition (gefunden bei Schifferle: "Die Pius-Bruderschaft" auf S. 206)] nach seinem Gutdünken oder unter dem Vorwand einer neuen Wissenschaft zu ändern. Wer könnte je dulden, dass die dogmatischen Formeln, die von den ökumenischen Konzilien für die Geheimnisse der heiligsten Dreifaltigkeit und der Menschwerdung gebraucht wurden, für die Menschen unserer Zeit nicht mehr geeignet gehalten werden und vermessen durch andere ersetzt werden müssten? In gleicher Weise kann man nicht dulden, dass jeder auf eigene Faust die Formeln antasten kann, mit denen das Konzil von Trient das eucharistische Geheimnis zu glauben vorgelegt hat, weil diese und die anderen Formeln, deren sich die Kirche bedient, um die Dogmen des Glaubens vorzulegen, Begriffsinhalte ausdrücken, die nicht an eine bestimmte Kulturform, nicht an eine bestimmte Phase wissenschaftlichen Fortschritts noch an diese oder jene theologische Schule gebunden sind, sondern das darstellen, was der menschliche Geist über die Wirklichkeit in der universalen und notwendigen Erfahrung ausmacht und mit geeigneten und bestimmten Worten bezeichnet, die der Umgangssprache oder der gehobenen Sprache entnommen sind. Deswegen sind diese Formeln den Menschen aller Zeiten und aller Orte angepasst. In der Tat können diese Formeln mit Nutzen klarer und tiefer erklärt werden, nie aber in einem anderen Sinn, als in dem sie gebraucht wurden, sodass mit dem Fortschritt des Glaubensverständnisses die Glaubenswahrheit unberührt bleibt. Denn das EVK lehrt, dass man in den heiligen Dogmen immer an der Bedeutung festhalten muss, die die heilige Mutter Kirche einmal für gültig erklärt hat, und es ist nicht erlaubt, von dieser Bedeutung abzugehen unter dem Vorwand und im Namen eines tieferen Verständnisses (Const. dogm. De Fide cathol. c. 4)",

wie kann der Oberhirte dann plötzlich die "Vorhölle" abschaffen?
Wie siehst du das, Edgar? Was meinst du dazu?

07/15'10 Imperiale Synchronitäten

"Welcher Sinn soll in mehreren Sakramenten liegen?" Na genau. Und wer hat überhaupt danach gefragt?
Ging es nicht viel eher um imperiale Inkulturationsstrategien zwecks unbedingten Sicherstellens, dass außer "Hochwürden" keine "Hörer des Wortes" spirituell erwachsen werden? Aber wenn wir schon mal dabei sind ... Aus den sieben Sakramenten des konstantinischen Kirchenapparats:
"Die Sakramente teilen die heiligmachende und helfende Gnade mit. Gnade ist die übernatürliche Gabe, die Gott uns schenkt." Und dieses "übernatürliche, heiligmachende Geschenk" hilft dir in deiner natürlichen Umgebung? Erlöst es dich gar von ihr?

"Wenn Er selbst als das Ursakrament bezeichnet wird," dann kommt wohl hin, was man sich im world whisper room zuraunt: "Jesus was a mushroom!"

Wegen der "Personalunion" mit der weltlichen Macht wurde ja das Christentum von Konstantin annektiert und romanisiert.
"Die Verweltlichungen des religiösen Auftrags erklären können" – na du machst mir Spaß. Auf diese Weise redest du dir also deine Parteimitgliedschaft schön: immer hübsch das Ungefähre und Unfassbare beschwören, wenn knallharte politmilitärökonomische (every corporation has an "executive officer" on its top like the order's general) Fakten störend in die vermeintlich reinste Sache der Welt hineinragen. Die bewährte Schwafelstrategie christlicher Bruderliebe – wo nichts mehr hilft, muss sie eben ran: nichtssagende, gutmenschelnd-klebrige Frontalverlogenheit (skrupellos).
"Der Heilige Bimbam schwadroniert hier, wie er lustig ist!" (Hagen Rether)

Du mit deiner ewigen "geistigen Stufung" und "Vorprogrammiertheit". Muss sich das toll anfühlen, den eigenen Verstand in Anführungszeichen verpackt – beim supernatural Santa Claus in Verwahrung zu geben ...
Deine Priester sind Schriftgelehrte, Theatraliker – ohne Hemmungslosigkeiten würde deren Show nicht funktionieren! Und du predigst doch auch lieber hemmungslos drauflos, statt dich auf ernsthafte Gespräche einzulassen: Lieber schwingst du dich auf eine imaginierte Kanzel und redest was von "gelebter Ehe" daher, vollkommen egal, ob das nun thematisch reinpasst oder nicht.

"Volle Erfüllung des geistlichen Auftrags" – ja klar, ein Amtsglaube wie eine Planwirtschaft: ägyptoid bis auf die Knochen.

Der "Geist des Zölibats" ist aber nicht der "Geist der Wahrheit", auf den Jopa Wojtyla "vertraute", und auch nicht der "Geist der Liebe", den der "volksmetaphysische" Zentralgeheimrat verkörpern soll, sondern er ist der "Geist des Imperiums", der sich als blanker Stahl mit deinem "Fleisch harmonisiert", sofern du widerborstig bist.
Das Zölibat markiert das ultimative Beamtentum: kein Sex, keine Familie, keine nationale Bindung. Die Familie ist das Corps. Es gibt keine perfekteren Söldner als Skull-and-Bones-Jesuiten bzw. römische Mönche generell.
Lies Avro Manhattan, der zeigt dir, wie die konstantinische Bruderschaft ihren Jugoslawien-Kreuzzug deutlich unverhohlener ausgetragen hat als mit Himmlers SS-Schergen im übrigen Europa.

So sehr du auch mit Worten rumschmust, es bleiben Worte. Aus ihnen schöpfest du dein gesamtes Heil: Poetisches Pathos mit "Sinnentfaltung" nach Belieben.

"Primat der Taufe" ... "Primat"? Echt?
Der Katholizismus scheint durch den Marxismus durch wie durch einen Farbfilter: homogen. Beide sind eng aneinander angelehnte Buchreligionen, und Kommunismus und (Neo-)Feudalismus kommen schließlich auch aufs Gleiche raus: den absolutistischen Weltstaatskonzern klerikaler Machtfanatiker.
Schifferle spricht auf S. 181 (Pius-Bruderschaft) sogar von einem "marxistischen Bibelverständnis" ...

"Spiritualisten und Materialisten scheinen am selben modernen Irrtum teilzuhaben: dem, der infolge eines zweifelhaften Cartesianismus willkürlich Körper und Seele, Denken und Handeln, den homo faber und den homo sapiens trennt."

Interessiert an der ganzen Passage?
Die Vordenker deiner mystagogischen Verirrung sprechen genauso offen (wie du) von gezielter (planmäßiger) geistiger Programmierung ...
07/16'10 It's Partytime

Nichts zu danken – und dafür machst du extra 'nen neuen Strang auf? Was soll das werden, sowas wie 'ne Party? Oder bist du einfach zu sehr von dir selbst berauscht?

Du streust hier am laufenden Band lauter lustige Liebesperlen in die Landschaft – da muss die Frage doch erlaubt sein, worauf diese Liebe genau abzielt. Und wen meinst du mit "selbsternannte Päpste", den shroomer and myself? Soll das heißen, dass in deiner Welt etwa nur zu Spießertiteln gesalbte Geister neue Gedanken denken und (dem blökenden Publikum) zu Gehör bringen dürfen? Wenn du wüsstest, wieviel Spaß es mittlerweile macht, sich deinen Kauderwelsch auf der Zunge zergehen zu lassen! Und wie mir die Deutlichkeit, mit der du deine Gesinnung so leidenschaftlich und fleißig artikulierst, meinem kleinen Forschungsprojekt beachtliche Schützenhilfe leistet ...

Dieses "Nichts-Neues-unter-der-Sonne"-Frömmigkeitssprenkel erstaunt mich ja immer wieder, besonders in unserer Epoche: der ersten Generation mit Breitbandkabelanschluss in alle sieben Kontinente für wesentlich mehr als kurze Telefongespräche. Da hat sich keiner deiner Apostel bemüßigt gefühlt, sich über Komplexifizierung ein wenig das heilige Oberstübchen zu zermürben, und schon stehst du da ohne einen blassen Schimmer, weil du ja lieber denken und dich linientreu durchprogrammieren lässt ...
Hast du schon immer alles, was du nicht verstehen konntest (oder wolltest), zu "Unsinn" deklariert?

Und "nach ihren Wünschen umfunktionieren" – da liegst du falscher als falsch.
Ich weiß ja nicht, wie hoch deine Streichquoten sind, bei mir fuhrwerken die Anstaltsredakteure schon ordentlich zwischen den Einträgen herum: Die stärksten Sprüche schaffen es garnicht auf dein Display. Jedenfalls nicht per ZDF. Aber wer ist auf diese seichten Infotainment-Spielwiesen und Bürokraten-Kindergärten heute noch angewiesen? Höchstens TV-Junkies.
Von einer Gegenüberstellung zweier Sätze z.B. wie "Der Nationalsozialismus kam aus heiterem Himmel" und "Es gibt eine Art von Wissen, das das Milliardenfache der Bedeutung mancher gegenwärtigen Informationen übersteigt" samt Nachweis des Fehlens jeglichen nennenswerten, echten Verantwortungsgefühls deinerseits verschonen dich deine katholischen Freunde vom größten und einflussreichsten dt. Jesuitensender automatisch – das große Erstaunen wie bei crypto cat fällt bei mir an dieser Stelle also aus: Der "Augenblick" für deutlichere Worte muss erst noch kommen ...

5.Feb.'09, "CommanderKeen":

"... Gelegenheit gibst to reveal some facts about the (Vatican channel) ZDF: Karl Holzamer, the 'father' of the station [und lt. Wikipedia "Angehöriger der 'Propagandakompanie' der Waffen-SS"], was a papal knight and boss of the station for 15 years from its founding in 1962 until 1977. Papal Knight Adenauer wanted him to become the boss of the first private TV station of Germany but the station failed so Adenauer made him boss of the ZDF."

Inzwischen geht's mir so, dass man einfach nur ins Web hineinzugreifen braucht und kommt stets mit vollen Händen zurück.

Über deine "institutionsneutrale Kultursteuer" können wir reden, sobald der GEZ-Inkulturationsablass Geschichte ist, doch selbst dann würde diese "bahnbrechende" Idee wiederum nur bedeuten, sein gesamtes Leben über Staat und/oder Kirche zu definieren, und darin stimmen "katholische Staatslehre" und kommunistischer Kollektivismus, welcher den sozialistischen Staat praktisch zur Kirche erhob, zweifellos ebenfalls überein.

Wer denkt wie ein Borg, ist bereits einer, und die "Borg Agenda" is not a new agenda, not at all.

"... heutzutage vor dem Fernseher sitzt und an den Staat glaubt, so wie er früher unter der Kanzel gesessen und an die Kirche geglaubt hat. Man wird schon als Kind von allen Seiten so massiv an 'Vater Staat' gewöhnt, dass es später das Natürlichste von der Welt zu sein scheint, jeden Geschäftsvorgang von der Geburt bis zum Tod ... "

Ist es erlaubt, sich selbst zu zitieren? Ich meine, wenn wir schon 'ne Party feiern ...

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