July 29, 2010

Popper and Papacy: Paradigma und Dogma


Aber dir ist schon klar, dass man Gott plus Sternenstaub gleich Adam bzw. Gott plus HG (Heiliger Geist) gleich Jesus
auf andere Art und Weise denkt als
2 plus 2 gleich 4 bzw. "9/11" plus "11/9" (1989) gleich SJ-Equilibrium, oder?

Während manche lieber
auf Teufel komm raus auf Biegen und Brechen alles in Grund und Boden mystifizieren,
investieren andere ihre Denkfähigkeit eben in die Entmystifikation gewisser ...



07/28'10 Papst oder Popper, Dogma oder Paradigma – that's all?


Perfekt, Bossko!
Ich überleg jetzt schon 'ne ganze Weile, wie man es noch prägnanter ausdrücken, noch "schlagender beweisen" könnte (as kinda "smoking gun"), welch ein "verknöcherter" LEGO-Formelkasten diese ganze Büchertheologik in Wirklichkeit ist ... und mir will einfach nichts besseres einfallen als das, was du hier anbietest (worauf natürlich schon andere gekommen sind).
Meine Formulierung vom 21.5. unter "Motor des Quantensprungs" ging da noch

"Man erkennt an diesem Punkt nur zu deutlich, welch hohle Gestalten Buchreligionen im Grunde sind. Was für Nullnummern sich da künstlich aufplustern. Unendlich aufgemotztes theatralisches Blendwerk muss abgefackelt werden, um die Geringfügigkeit der religiösen Substanz zu verschleiern. 'LEGO-Baukästen' voller vielseitig einsetzbarer Sinn-Klötzchen, mit denen sich intellektuelle Überlegenheit in Geschäftsvorteile und Pensionsansprüche ummünzen lässt – mehr ist das alles nicht. Eine (bücher)staubtrockene Sprechblase aus trockengelegter Natur- und Ur-Religion voller Saft, Kraft und Abenteuer, direkt erfahrbar und vor allem: sichtbar."

Aber du scheinst ja jetzt daherzukommen und willst sämtliches geistiges Geschehen – sofern es sich in mit Worten eingefangenen Sinnkombinationen vollzieht – als eine Art Sinnklötzchen-Kybernetik verstanden wissen, wenn ich das richtig verstehe ("manche mögen's sozio-kybernetisch").
Geht das soweit, dass du episkopalem Alltagsvokabular wie "Frohe Botschaft" z.B. oder "Wächterin der Freiheit", "Kultur ohne Wahrheit", "Apriorismus, der voller Häresien steckt" usw. denselben erkenntnistheoretischen Stellenwert einräumst wie Begriffssystemen aus den positivistischen Fakultäten?
Darf ich dann dieses "Ach Tosco" und "Gott ist ein unentscheidbarer Satz" so verstehen, dass du zwischen gottlogischen "Beweissätzen" (das Ööl'sche "Glaubenswissen") und an sich logischen "Theoriegebäuden" (d.h. ohne den Blankoscheck dieser Aushilfskarte erzielte, die ja nun auch nicht in jedem Kartenspiel ihren Trumpf ausspielen darf), keinerlei Unterscheidung akzeptieren möchtest?
Dass mystifizierende und demystifizierende Tendenzen sozusagen de facto überhaupt nicht existieren bzw. vollkommen irrelevant wären?
Dass die kreationistische "Uhrmacher-Gott"-Theorie und die darwinistische Evolutionstheorie ob ihres linguistischen Auftretens praktisch gleichwertige Erklärungskonzepte mit gleich hohem Gebrauchswert und gleichberechtigtem Anspruch auf kognitive Qualität darstellen?
Und dass mehr als "Dogma trifft Paradigma" (bzw. umgekehrt) praktisch nicht drin ist fürs menschliche Sprechwesentum? Der Papst oder der Popper-Karl – and that's it?

Kennst du die erste Amtshandlung von Robbie Coltrane in Jimmy McGoverns Krimiserie "Cracker" ("Für alle Fälle Fitz" – lief im ZDF, wenn auch unvollständig), in der er als Profiler fürs Morddezernat eine Gastvorlesung vor Psychologiestudenten hält? Alle elf Folgen werden übrigens bisher von Youtube unbehelligt gelassen – auf dem Kanal von "featherboalover" ...

"The bride in white sees herself as the widow in black. She's only just married him but already she's planning for the day she'll bury him, and she'll be centre stage once more. I rehearsed the death of my father for years. I even got a little bored. I knew all my lines but he was still alive and I never got my opening night. So go and lock yourself in a room for a couple of days and study what is here. The things that you really feel. Not all that crap that you're supposed to feel. And when you've studied, when you've shed a little light on the dark recesses of your soul – that is the time to pick up a book."

Die Resonanzen mit McKenna's "Reclaim your mind" sind unüberhörbar:

"And what's really important is, I call it, the felt presence of direct experience which is a fancy term which just simply means we have to stop consuming our culture. We have to create culture. Don't watch TV, don't read magazines, don't even listen to National Public Radio. Create your own roadshow."


Das beredte Schweigen der Natur


Selbst Goethe haut in diese Kerbe!
Huxley zitiert den illuministischen "Geheimrat" in seinen "Pforten der Wahrnehmung":

"Der Intellektuelle ist der Definition nach der Mensch, für den, wie Goethe schrieb, das Wort 'eigentlich fruchtbringend' ist. Er ist der Mensch, der fühlt, dass, 'was wir durchs Auge auffassen, an und für sich fremd und keineswegs so tiefwirkend vor uns steht.' Und doch blieb Goethe, obgleich selber ein Intellektueller und einer der größten Meister der Sprache, nicht immer bei dieser seiner eigenen Einschätzung des Wortes.

'Wir sprechen,' sagte er um die Mitte seines Lebens, 'überhaupt viel zu viel. Wir sollten weniger sprechen und mehr zeichnen. Ich meinerseits möchte mir das Reden ganz abgewöhnen und mich wie die organische Natur in lauter Zeichnungen ausdrücken. Jener Feigenbaum, diese kleine Schlange, der Kokon, der dort vor dem Fenster liegt und seine Zukunft ruhig erwartet, alles das sind inhaltsschwere Zeichen. Ja, wer nur ihre Bedeutung recht zu entziffern vermöchte, der würde alles Geschriebene und alles Gesprochene bald zu entbehren imstande sein! Je mehr ich darüber nachdenke, es ist etwas so Unnützes, so Müßiges, ich möchte fast sagen Geckenhaftes im Reden, dass man vor dem stillen Ernste der Natur und ihrem Schweigen erschrickt, sobald man sich ihr vor einer einsamen Felsenwand oder in der Einöde eines alten Berges gesammelt entgegenstellt!'

Wir können nie ohne Sprache und die anderen Symbolsysteme auskommen, denn gerade mit ihrer Hilfe, und nur mit ihrer Hilfe, haben wir uns über die Tiere auf die Stufe menschlicher Wesen erhoben. Aber wir können leicht ebenso die Opfer wie die Nutznießer dieser Systeme werden."

Heißt es nicht "IM Anfang war das Wort"?
"Im Anfang" predigend-postschamanischer und bürokratisch-eingetrübter Religionsausübung auf jeden Fall!

Ich find's ja immer witzig, wenn Genugtuung in Überheblichkeit umschlägt und sich dann wenig später meist selbst in den Hintern beißt – nirgendwo öfter und variantenreicher zu erleben als im digitalen Flüsterweb ...
War "bigboss" schon vergeben, ja?

Nun, auch bei "Unwägbarkeiten" gibt es Gewichtsverteilungen.

"Ihre Unterscheidung zwischen Subjekten und Objektiv ist gelinde gesagt albern, es gibt nämlich keine Objektivität, nur Intersubjektivität einer Gruppe. Und wenn Sie sich zu den Entscheidern zählen, dann überschätzen Sie sich, es haben schon viele entschieden, und keiner hat's geglaubt."

Ein Formallogiker, der weiß, wovon er redet, sollte eigentlich eine Bereicherung für diese Gesprächsrunde sein, aber für den Fall, dass du diesen Intersubjektivitätsquatsch (Student vielleicht? 4./5. Semester – so in der Drehe?) ernsthaft aufrechterhalten willst, "befürchte" ich, dass Lanze letztlich als Sieger vom Platz gehen wird:

"Es ist doch absurd, die Widerspruchsfreiheit oder gar die Gültigkeit sozialer Systeme oder gar der Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte mit mechanistischen Ableitungen beweisen oder widerlegen zu wollen. Wenn Sie hier mit Ihrer formalistischen Beschränkung und Ihrem Gödelschen Unvollständigkeitssatz überhaupt etwas entscheidbar zeigen, dann doch wohl Ihren Realitätsverlust!"

Und wo hast du herausgelesen, shroomin würde "leugnen", dass "jedes Denken existent ist"?

Ich könnte es mir sehr sehr interessant vorstellen, mit einem versierten Spracharithmetiker einige der McKenna-Vorlesungen, die im Web herumschwirren, durchzugehen – Terence McKenna, der auf die Frage "We've taken some giant steps because this evening would not have been possible fifty years ago, or twenty years ago even – what happened?" (scheinbar) lapidar antwortete: "Language."
"The world is made of language" fällt einem da sofort ein oder der zweite der drei "Trialogues at the Edge of the Millenium" with Rupert Sheldrake and Ralph Abraham about "The (most unexpected) Guest". "Psychedelics in the Age of Intelligent Machines" wäre der nächste heiße Kandidat.
Das würde die ganze Frömmigkeitskiste mit zusätzlichem Gewicht ausstatten ...
Aber vorher muss ich noch einige andere gewichtige Anregungen berücksichtigen, die schon darauf warten aufgegriffen zu werden.



07/29'10 Die verbeamtete Phantasie


Dann glaubst du also, auf andere Weise an Gott/Baal ("als Baal wird gewöhnlich der oberste Gott des örtlichen Pantheons bezeichnet") zu glauben als die gläubige Mehrheit ("die meisten Menschen glauben so"), die ein ursprüngliches Bindungsgefühl (wieder)herstellen will ... (Marduk – "Oberhaupt des babylonischen Pantheons: Manche schreiben ihm die Schaffung der Welt zu.")

Was du hier beschreibst, Tharzo, ist aber nun nicht der "himmlische Weihnachtsmann" der Christianisierungsbehörde sondern vielmehr das Göttlich-Geistige an sich, in das sich Afrikaner schon seit 50.000 Jahren einklinken und in ihrem "Geiste erkennen". Mit dem Jesus-Motiv wurde ja lediglich eine Einheitsreligion unter einem Führer begründet, mit der verschiedene Fraktionen unter einen verwaltbaren und die Pharaonenherrschaft fortführenden Hut ("Schäfermantel = Shepherd's Fold") gebracht werden konnten.

"Je mehr ich über Gott weiß, desto weniger kann ich über ihn sagen."
Das glaub ich dir gern. Aber findest du's nicht trotzdem spannend, es wenigstens zu versuchen? Ich meine, so gut es eben geht? Das macht doch Selberdenken (den inkulturierten Memen "ein Schnippchen schlagen") erst reizvoll, dass man mit eigenen Gedanken in neue Welten vorstoßen und diese mit seinem kosmisch einzigartigen Bewusstsein (meines Wissens nie klarer in Worte gefasst worden als in Ian Xel Lungolds The-Mayan-Calendar-Comes-North-Vorlesung) wie ein Magellan oder ein Santos=Dumont erforschen kann ...

Huxley macht in seinen "Pforten der Wahrnehmung" (S. 102) auf einen zentralen Zusammenhang aufmerksam:

"Das negative visionäre Erlebnis ist oft von körperlichen Empfindungen einer außergewöhnlichen und charakteristischen Art begleitet. Seligkeit spendende Visionen sind im allgemeinen mit einem Gefühl der Trennung vom Körper verbunden, einem Gefühl der Entindividualisierung. (Es ist zweifellos dieses Gefühl der Entfernung von ihrem Selbst, das es den Peyote-Kult treibenden Indianern ermöglicht, die Droge nicht bloß als Abkürzungsweg in die visionäre Welt zu benutzen, sondern auch, um ein liebevolles Zusammenhalten in der teilnehmenden Gruppe zu wecken.) Wenn das visionäre Erlebnis schrecklich und die Welt zum Schlechteren hin verändert ist, wird die Individualisierung verstärkt, und der negative Visionär sieht sich mit einem Körper verbunden, der immer undurchdringlicher zu werden scheint, sich immer praller füllt, bis er sich schließlich darauf reduziert fühlt, das gequälte Bewusstsein eines verdichteten Klumpens Materie zu sein, nicht größer als ein Stein, den man in den Händen halten kann. Es ist bemerkenswert, dass viele der in den verschiedenen Berichten über die Hölle beschriebenen Strafen aus Druck und Zusammengepresstwerden bestehen. Dantes Sünder werden im Schlamm begraben, in Baumstämme eingesperrt, in Eisblöcken festgefroren, von Steinen zermalmt. Das Inferno ist psychologisch wahr. Viele seiner Qualen werden von Schizophrenen erlebt und auch von denjenigen, die Meskalin oder Lysergsäure unter ungünstigen Bedingungen genommen haben."


Himmlische Entindividualisierung, höllische Extremindividualisierung – interesting, isn't it?

Schlesingers "Religion ist etwas sehr persönliches, sie ist keine 'Organisation'" halte ich zwar prinzipiell für richtig, aber auch ein wenig überzogen, denn visionäre Gotteserfahrungen (unter intensivster seelischer Anteilnahme!) mit anderen teilen zu können, ist doch fast genauso gut, wie sie aktuell zu durchleben. Und Geselligkeit, denke ich, stellt sich dort am leichtesten und schnellsten ein, wo das am besten funktioniert. Vielleicht wird es mit Quantencomputern irgendwann sogar möglich sein, jemanden mit durch seine Träume und Trips zu "schleifen" ...

"Für mich steht Gott als das Symbol für Gerechtigkeit, Liebe und Wahrheit."
Du hast die Ewigkeit vergessen (Stichwort "Verähnlichung der irdischen mit der himmlischen Stadt") ... oder wolltest du mit Absicht deutlich machen, dass es sich bei der "Göttlichkeit" menschlicher Geistesexistenz, die von den Agenten (Missionaren) Roms mit ihren Amtskirchen europaweit verbeamtet wurde, nicht unbedingt um den Christenbaal und ums "Christusbewusstsein" handeln muss?

Autharis DPQ-28.07.10-13:08 ...
Turnusgemäß gehst Du auf einen merkwürdigen Tripp, toharz. Deine eigenen Wiedersprüche kannst du leider nicht erkennen. Erich Fromm ohne Selbstreflektion!

"Wer irgend einer Art von Religion zur Stütze seiner Sittlichkeit bedarf, dessen Moralität ist nicht rein, denn diese muss ihrer Natur nach in sich selbst bestehen." Karoline von Günderode

Das Katholische Denken pt 2



07/27'10 pt 4) Auf Tuchfühlung mit dem Jenseits


Das Problem mit auf Rhetorik, Poetik und Interpretationsgymnastik umgestellten, intellektualisierten Buch-Religionen liegt im Grunde darin, dass auf "heilige Schriften" auch die schwören können, die die christliche Überzeugung z.B., in den 66 kanonisierten Büchern verschlüsselte Gottesgedanken vor sich zu haben, nicht (unbedingt) teilen. Und niemand dürfte in der Lage sein einschätzen zu können, auf welchen Anteil sich ihre "Der Zweck-heiligt-die-Mittel-Fraktion" insgesamt beläuft. Also wie viele sich aus rein taktischen Erwägungen – kirchliche Infrastrukturen locken schließlich mit lukrativen Karrieremöglichkeiten (ich denke hier an B. Schausten, Steffen Seibert oder Tony Blair) – oder opportunistischen Beweggründen der verschiedenen Art Christen nennen. Würden diese "Hohlgläubigen" von einem "Vollgläubigen", wie du einer zu sein vorgibst, daraufhin unter die Lupe genommen und bei Verdachtserhärtung auch angezählt und aussortiert werden, sähe die Situation sicher anders aus, aber das passiert eben nicht. Nein, die Schar der Schäfchen folgt brav den Wegen des Herrn Hirten bzw. dem seines "fastest nimble sheep" – ohne zu murren, ohne aufzumucken. Es bleibt ihnen auch garnichts anderes übrig, weil die Männer in den höheren Etagen der Schäfermantelhierarchien wie Bischöfe, Kardinäle und Ordensritter die bestausgebildetsten "Komplexitätshengste" überhaupt sind, gegen deren Interpretationshoheit über die verehrungswürdigen Mysterien kein ehrlicher Christus-Fan den Hauch einer Chance hätte. So finden wir die schlimmsten Verbrecher wie Ledóchowski SJ oder Arrupe SJ bzw. Stalin [SJ] oder Himmler [SJ] an der absoluten Spitze ägyptoider Ordensapparate (katholische Kirchenfürsten sind per se Monarchisten, Faschisten und Kommunisten in Personalunion). Ergo ist das gesamte römisch-konstantinische System politisch instrumentalisierter Religion durch und durch korrupt. Korrupt und kafkaesk wie ein Mafia-Bataillon, ein Thetanen-Cluster oder eine Politkommissar-Nomenklatura. Jeder darf sich ob der Reinheit seiner Jesusverehrung selbst feiern, und je mehr "Gutgläubige" dies offen tun und auch versuchen es zu beweisen, umso leichter wird es für die "Bösgläubigen", im Namen sozusagen gemeinsam veranlagter Autoritätseinkommen aus vorgelebter religiöser Anständigkeit mit all der barmherzigen Mildtätigkeit usw., ihre Machtbesessenheit voll auszukosten, ohne dass sich einer ihrer dienstbaren Untertanen im Geiste ernsthaft gegen ihre Intrigen zur Wehr setzen könnte. Im Gegenteil, eher lassen sich die Gutgläubigen von den Bösgläubigen nur zu gern anstecken ... Fragen wir doch gleich mal nach: Wenn du an den historischen Guru glaubst, wovon ich ausgehe, wer wollte ihn denn tot sehen und hat ihn am Marterpfahl (für drei Tage) verrecken lassen – die Juden oder die Römer?

Auf den Punkt gebracht, sieht's für mich so aus, dass sich die monotheistischen Herden ihren übermenschlichen Brüder-Vätern auf Gedeih und Verderb ausliefern, und zwar nicht allein wegen geistiger Unterlegenheit, sondern noch viel mehr aufgrund dieses superROMantischen Charakters ihrer Jesus-Gläubigkeit, die man sich durch "kleinliche (vordergründige), irdische Problemchen" schließlich nicht ruinieren will. Sind atonistisch tiefgläubige Gemüter (see Amenhotep IV, the "founding father" of monotheism, see also "Barackhenaten") doch wie Ägypter dem Jenseits bedeutend stärker zugewandt und eher mit ihm verhaftet als mit ihrer seelischen Umgebung hier auf Erden. Kontrollen auf Frömmigkeitshygiene innerhalb ihrer Hoffenskommunen müssten deshalb ein Ding der Lächerlichkeit in ihren Augen sein ... Und an dieser Stelle komme ich dann ins Spiel als jemand, der Religion im Sinne ihrer ersten "Erfinder" unpolitisch und ursprünglich auf pflanzlich-pilzlicher Basis betont bewusstseinserweiternd und nahezu unromantisch betreibt (Romantikattacken reite ich lieber auf das andersgeartete Geschlecht ...) und der durch bewusst herbeigeführte, direkte Erfahrungen ...



pt 5) "Entheogene" – Substanzen die "zu Gott führen"


... mit der göttlichen Dimension des rein Geistigen den mystischen Kern des Christentums, seine spirituelle Substanz, wahrscheinlich besser kennt als jeder, der nur indirekt über den Umweg verkulteter "Märchenbücher" (in denen viel Weisheit steckt) und babylonischer Tempelrituale (in denen viel Theatralik steckt) durch seine Theointerpreten (in erheblich abgeschwächter Form) davon gehört hat.

In den Worten David Schlesingers von der "Kirche der heiligen Pilze der Schweiz" vom 23.April'08:
"Aber der Fliegenpilz ist doch Gottes Sohn, und diejenigen, die an ihn glauben und ihn direkt oder nach seiner Wiederauferstehung essen, treten dadurch ins Paradies ein.
Ultrafeel) Wie kommst du darauf, dass der Fliegenpilz 'Gottes Sohn' ist?
David) Gott ist die Sonne – wie das auch in urchristlichen und urägyptischen Texten zu finden ist – da niemand von uns ohne die Sonne hier über die Erde wandeln würde. Ich nehme an, dass er – weil der rotleuchtende Fliegenpilz an die Abendsonne erinnert – als 'kleine Sonne' zum Sohn Gottes erklärt wurde. [...]
U.) Du glaubst also, dass die Urchristen bereits entheogene Pilze in einem religiösen Kontext konsumiert haben?
D.) Nicht nur die Urchristen, sondern auch die Urjuden, Urägypter, Ursumerer usw., vielleicht sogar die Urmoslems. Die offizielle Übersetzung des Korans besagt, dass den Märtyrer im Paradies 72 mandeläugige Mädchen erwarten, andere glauben dass das Wort 'Houri' in Verbindung mit dem Paradies der Moslems darauf hinweist, dass es nach Einnahme von 72 Pilzköpfen mittlere Größe (= 'houri') zu erreichen ist. Genauso wie die Symbolik des Manna und vieler anderen 'Speisen' aus dem Alten Testament auf Pilze zurückzuführen ist. [...]
U.) Für dich ist Religion also nicht Gift?
D.) Wenn du dich mit dem körperlichen Tod verbinden möchtest, tust du das am besten mit der Religion durch ein tödliches Gift. Im Ernst: Der Begriff 'Religion' ist durch dogmatische Menschenverächter und organisierte Mörderbanden vergiftet worden. Religion ist etwas sehr persönliches, sie ist keine 'Organisation' ..."

Und am 10.August'05 mit Claus B. vom "Mushroom Mag": "Inwiefern ist der Pilz heilig?
David:

'Heilig' kommt von heilend ('Heiland'), und die 'Jesus-Geschichten' sind zum größten Teil Heilungsgeschichten. Die Inka nannten den Pilz 'Fleisch Gottes' – und genau das ist Jesus ja auch im 'Abendmahl': 'Dies ist mein Leib.' Inwiefern ist [überhaupt] etwas anderes als dieser Pilz heilig?
Alle heutigen Religionen sind Sekten und Missverständnisse der Lehren des Heiligen Pilzes, den noch der texanische Zauberpilzforscher und Arzt Pollock 1976 ganz klar 'Heiligen Pilz' nannte und auch seinen religiösen Gebrauch darstellte. Es ist unsere heutige, alles profanierende (und damit zerstörende) Gesellschaft, die die Frechheit hat, die Worte tiefgläubiger Menschen, die über die Wundertaten des Zauberpilzes berichten, für 'Ausreden' zu halten und die hohlen Phrasen von Pfaffen, die Oblaten 'segnen', als 'religiöse Überzeugung' darzustellen!"

Wie war das doch gleich mit dem "Opium fürs Volk"? Ja, wenn es nur so wäre!
Erst packt man die Götter zwischen zwei Buchdeckel und dann kappt man die Verbindung zur Dimension des Mystischen ganz ...
Aber das würde den Rahmen unseres kleinen "Kreuzverhörs" jetzt endgültig sprengen – also zurück zum Thema:
Die Grundlagenforschung zum Frömmigkeitsmanagement betreffend wird dir mittlerweile aufgefallen sein, dass mein Interesse in zwei Richtungen zielt ... vergleichbar or even gemäß "jener Doppelrichtung der Liturgie, auf die schon Pius Pacelli im Jahre 1947 mit seiner 'Mediator Dei'-Enzyklika hingewiesen hatte. Die Liturgie bildet den Dialog zwischen Gott und Mensch," schreibt Alois Schifferle in "Die Pius-Bruderschaft" auf S. 98. Und auf S. 84: "Die Liturgiekonstitution (Sacrosanctum Concilium = SC) des ZVK bezeichnet die Liturgie als 'Gipfel und Quelle', als Gipfel, dem das Tun der Kirche zustrebt, als Quelle, aus der all ihre Kraft strömt."



pt 6) Das hierarchisch gegliederte Gottesvolk


Die fünf Sätze zwischen der "Liturgie als Dialog von Gott und Mensch" und "jener Doppelrichtung" sind auch bemerkenswert:

"Nach der [... SC] gilt die Liturgie als Vollzug des Priesteramtes Jesu Christi. In dieser Hinsicht ordnen die 'Konzilsdokumente die liturgischen Akte dem Priestertum Christi und des hierarchisch gegliederten Gottesvolkes zu, obwohl die Funktionen der Lehre und der Diakonie mit einfließen.' Priester und Diakone unterscheiden sich vom Volke durch die presbyteriale Würde und Aufgabe, folglich durch ihre Leitungsfunktion. Das Volk hat eine sacerdotale Würde und Aufgabe. In Liturgie und Kirche verwirklicht sich das sazerdotale Tun dialogisch, nämlich von Gott her zum Menschen hin und vom Menschen her zu Gott hin."

So, there we have "the sacerdotal doing" with the "Presbyterian" superior on the one side and the hierarchy loving book believer on the other in würdevoller und pflichtbezogener "dialogischer" ("In seiner Konzeption einer Theorie der Dialogizität hat [Michail M.] Bachtin sich ausdrücklich auf das Romanwort als künstlerisches Wort bezogen.") Zusammenarbeit vereint.

[Die beiden folgenden Absätze – absolute Schlüsselstellen dieses Plädoyers – wurden mit der Begründung, sie würden "Behauptungen enthalten, die für die ZDF-Moderatoren nicht nachprüfbar sind", zensiert und herausgestrichen. Zusammen mit dem weiter unten folgenden, ebenfalls unterdrückten Absatz über die jüdische Freimaurer-Fraktion sind drei operative Parameter betroffen, die den corporate mainstream definieren, die er folglich nicht übertreten darf.]

[censored]
Während "Verschwörungstheoretiker" sich sozusagen nur in der einen Richtung hin auf (böse) Eliten und ihre okkulten Machenschaften orientieren und an dem Punkt, wo sie merken, dass ihnen niemand Glauben schenken oder wenigstens ein Mindestmaß an Interesse aufbringen will, meistens kurzerhand ausfällig werden (Craig Oxley) oder sich in verächtlichen Tönen darüber wundern (ohne dabei auf den Gedanken zu kommen, dass hier der nötige nächste Schritt getan werden müsste), stürzt sich der "Frömmigkeitstheoretiker" auf dieses "schmerzliche" Problem und versucht auch in der zweiten Richtung voranzukommen. Er nimmt – in meinem Verständnis – praktisch den Verschwörungsaspekt in seinem Denken auf, löst ihn damit aus seinem irreführenden sprachlichen Umfeld (was ich für ganz entscheidend halte) und stellt die gesamte (Detektiv- und) Forschungsarbeit auf völlig neue und rundum schlüssige Grundlagen. Wer also seine Aufklärungsanstrengungen ernsthaft und konstruktiv vorantreiben will, kommt am Thema Frömmigkeit letztlich nicht vorbei ...

[censored]
Nehmen wir das Schlüsselereignis (Webster Tarpley: "The 9/11 Issue – Key to stopping World War III") als bestes Beispiel dafür:
Für die Überwachungsstaats-Inkulturationsaktion mit den beiden Bürotürmen am Hudson River, wo sich mitten auf dem berühmtesten Marktplatz der Welt plötzlich "die (vulkanische) Hölle auftat" (man beachte die Parallele zu den "Ketzer"- und "Hexen"-Verbrennungen, die ebenfalls publikumswirksam mitten im Dorf und nicht etwa hinterm Gesindehaus oder im Wald zelebriert wurden, natürlich um den maximalen Erziehungseffekt zu erzielen), brauchte es neben den "Grillfire"-Strategen und den Sprengprofis nämlich auch "Statisten", die sich mal eben so den Boden unter den Füßen wegsprengen lassen, ohne sich deswegen gleich mit "hundreds of unanswered questions" zu beschäftigen. Damit meine ich jetzt nicht die verratenen Feuerwehrtrupps und das geopferte WTC-Personal, die man repräsentativ ins Feuer warf, sondern alle, denen diese mörderische Life-Performance als eine bisher einzigartige PR-Psycho-Attacke im Weltmaßstab gegolten hat und die diese Osama-Pille wie die Oswald-Pille ohne viel Federlesen einfach geschluckt haben.

Was sollte mich bitteschön davon abhalten, aus meiner ganz persönlichen Perspektive, alle "9/11"-Mitläufer und -Ignoranten auf eine Stufe mit den Massenmördern zu stellen? Oder "Hitlers willige Vollstrecker" auf eine Stufe mit Hitler ... oder einen Papst-Apologeten wie den "American Papist" auf eine Stufe mit Benedetto, dem klerikalfaschistischen Bajuwaren – kurz: Es gehören immer zwei dazu. Ganz besonders beim fundamentalsten Zivilisationsprinzip, dem Hirte-Herde-Phänomen.

Die feinen Herren Bischöfe in ihren kaiserlichen Kostümen können deshalb "sadistisch und destruktiv" sein, weil sie in den Augen ihrer braven Untertanen quasi Gott persönlich sind.

[Nachricht an "[zdf]moderator" und "[zdf]miriam" – Betreff: Schlüsselstellen eines Plädoyers
Hi!
Was ist mit dem Absatz "Während 'Verschwörungstheoretiker' sich sozusagen nur in der einen Richtung [...] kommt an der Frömmigkeit letztlich nicht vorbei ..." unter "Das hierarchisch gegliederte Gottesvolk"?
Enthält der auch "Behauptungen, die für die ZDF-Moderatoren nicht nachprüfbar sind" wie der folgende Absatz?
"Nehmen wir das Schlüsselereignis [...] ohne viel Federlesen einfach geschluckt haben."
Oder habt ihr mir da einfach einen Absatz zu viel weggestrichen?
Es sei denn natürlich, die Streichung hatte andere Gründe ...
Und Vorsicht: Das hier wird alles öffentlich gemacht, d.h., keine Antwort wäre auch eine.
Bye.
Nachricht von
[zdf]moderator: "Folgende Mitglieder möchten generell keine Mitglieder-Post erhalten: [zdf]moderator."
[zdf]miriam: "Ihre Mitglieder-Post wurde erfolgreich verschickt."]



07/27'10 pt 7) Das Gegenteil kriminologischer Knochenarbeit


Und aus diesem ganz speziellen Grund ist ein Mr. Eddie Öölig für mich als Herz-Jesu-Aktivist z.B. genauso wichtig wie ein Inquisitor Herman Geißler FSO oder ein Traditionalist Stefan Frey FSSPX. Von wegen also "Man sollte Christen nicht dafür verurteilen, was Sadisten und Destruktive in der Verkleidung eines Glaubens veranstalten" – so pauschal kann ich das nicht gelten lassen. Schon gar nicht nachdem das mörderisch Zerstörerische des christianischen Antisemitismus mit den schrecklichsten Kreuzzügen aller Zeiten und einer beispiellosen Totalität flächendeckend und unvergesslich zum Vorschein kam, sobald der frömmigkeitstechnische Nachteil durch die dezentralisierende Buchdruckerkunst mit den Superkanzeln in Form von Kinoleinwänden und "Volksempfängern" von der Gegenreformation wieder wettgemacht und zum entscheidenden Vorteil verwandelt war.

Verlangst du von mir, ich solle Dana X mit ihrem "You know what? We have freedom of speech but didn't your mum and dad teach you, there's two things you don't talk about? And that's religion and politics?" einfach so aus ihrer Verantwortung entlassen? Versetz dich in meine Lage: Ich werde kaum je etwas mit einem Jesuiten zu schaffen haben, aber ich bin umgeben von begeisterten Bürge-Bürgern, die besoffen sind von ihren -ismen! Und du, Friendo, wirst als Jesus-"Junkie" aller Wahrscheinlichkeit nach kaum gegen die ignatianischen Exerzitienmeister aussagen und gegen ihr neufeudalistisch-postkommunistisches Herrschaftssystem mit analytischen Betrachtungen und Überlegungen ins Felde ziehen, um es für alle transparent zu machen. Das soll jetzt keine Beleidigung sein sondern die Schärfe des Dilemmas herausstreichen, denn darin besteht der Mega-Deal mit dem Mono-Gott: Du glaubst alles mit, was sie dir in ihrem Jesus-Christus-Gesamtpaket unterjubeln! Im Namen "deines Erlösers" flößen sie dir ihre gesamte Gesellschaftsideologie und Staatstheorie mit ein ...

Das ist das Fatale an diesem Personenkult, der eine vollkommen abstrakte "Übernatur" (Schifferle scheint diese Ansicht zu teilen – S. 75: "Mit der Akzentuierung der Gewissensfreiheit und in der Heraushebung der Religionsfreiheit wurde jener abstrakte Ansatz preisgegeben, der den Menschen und die Welt auf ein vorgegebenes Ganzes hinordnete.") über das Weltall zu stülpen versucht, um die phantastische Hoffnung auf ein "übernatürliches" Weiterleben in paradiesischen Gefilden geistig (Frömmigkeitsströme) und körperlich (Geldströme) perfekt auszubeuten. Und Terence McKenna dürfte vollkommen richtig liegen mit seiner Definition, dass die Phantasie der größte Teil des Menschen sei – also das, was uns erst menschlich macht:

"I think the human imagination is the largest part of us and where we're going to stand most of the rest of human history."

Könnte man doch zugespitzt sagen, dass Katholiken bzw. christianisierte Seelen ganz allgemein bzw. monotheistisch ideologisierte Menschen – noch allgemeiner – (gern) alles mit sich machen lassen, solange ihnen ihre spirituellen Vorgesetzten mit dieser Hoffnung auf ein (körper- oder traumähnliches) Leben nach dem Tod hier in diesem gefühlt körperbetonten Universum ihre Phantasie, ihre Vorstellungswelt beleben und damit praktisch den Ton für ihr gesamtes geistiges Universum vorgeben, seine Gestimmtheit und Gestalt ...
Ja, ich denke, "religiöser Glaube" ist lediglich ein anderes Wort für das Prinzip Hoffnung – romantisch und voller Geheimnisse. In "technischer" Hinsicht das exakte Gegenteil kriminologischer Bemühungen!

Und da sagst du "Man kann den Glauben für solche Dinge nicht verantwortlich machen, weil die Menschen, die solches veranstalten, keinen Glauben haben." Falsch. Du versuchst, deinen Glauben zur Totalrechtfertigung umzufunktionieren und dich mit dieser Brechstange dann aus jeder Art kognitiver Bedrängnis zu befreien – keine Chance. Es geht nicht darum, "den Glauben" (an sich) voll verantwortlich zu machen für das, was seine Spitzenfunktionäre aus ihm herausschlagen ...



pt 8) Die systematische Ausbeutung der romantischen Veranlagung


... ich möchte herausfinden, was alles zum Handwerk der Frömmigkeitsklempnerei dazugehört und wie genau und mit welchem Erfolg es zum Einsatz kommt. D.h. überall dort differenzieren, wo es sinnvoll was zu differenzieren gibt (hineinzoomen), und dann in möglichst hoher Qualität verallgemeinern, was Differenzierungsprozesse an Erkenntniszugewinn ans Licht gebracht haben (herauszoomen). Wer glaubt, sich mit'm bisschen billigen Bibelmystizismus aus der Affäre stehlen zu können, beißt bei mir auf Granit. Garantiert. Alles andere wäre im Litwinenko-Zeitalter schlicht fahrlässig.
Sieh dir doch den Ööl-Weisen an! Dem könntest du die Zwillingstürme des Frankfurter Deutsche-Bank-Tempels oder die der Münchner Frauenkirche vor der Nase zu Staub zersprengen, der würde sich trotzdem nicht dahinterklemmen und seine Zeit mit Aufklärungsanstrengungen verplempern (ich weiß, aber solche "Ööliusse" gibt es massenhaft auch in jüngeren Ausgaben ...), sondern sich wie gewohnt lieber weiter schön gepflegt selber etwas vorjammern. Und das soll ich wegen Jesus einfach so durchgehen lassen oder gar entschuldigen?! Never.

Das Ausnutzen der romantischen Natur der menschlichen Seele ist es, worauf Frömmigkeitsstrategien nicht nur im religiösen Maßstab, sondern auch in der Fernsehwerbung z.B. oder in Wahlkampagnen letztlich immer hinauslaufen, und worauf Typen wie Peter K. gezielt spekulieren. Denn das eröffnet ihnen Möglichkeiten sich anderer zu bedienen, die sie auf ehrlichem Wege niemals hätten. Und mir ist auch klar, dass dir dieses Jemand-der-selber-keinen-Glauben-hat-Mem, mit dem es sich so vortrefflich hinter seinen Dogmen in Deckung gehen lässt, mit dem man sich wie ein Igel in seine identitätsstiftende Frömmigkeit einrollen, die "Stacheln der Unergründlichkeit" ausfahren und damit blitzschnell für Ruhe sorgen kann, sicherlich schon sehr früh entweder im Familienkreis oder Religionsunterricht mitgegeben wurde.
Meinst du, das wird was, wenn sich jeder nur aufs Verteidigen seiner eigenen heiligen Dinge, seiner eigenen heiligen Welt beschränkt und das, was anderen heilig ist, ausklammert oder bekämpft? Schon mal daran gedacht, dass du vielleicht nicht nachvollziehen kannst, was dein Glaube so anrichtet, weil du ihn nur aus der Innenansicht kennst?
Von sich auf andere zu schließen, hat immer seine Tücken ... besonders dann, wenn man ausgesprochen fromm ist.
Hey, ich verspreche dir, dass du, solange du glaubst, du würdest in einer demokratischen Republik leben, in der du durch Stimmabgabe irgendetwas mitbestimmen könntest, so viele "Zepter in die Hand nehmen" kannst, wie du willst: Alles, was dir dabei so vorschwebt, wird nichts weiter als brotlose Kunst und ein unendlich schwer zu beziehendes Luftschloss bleiben.
[censored]
Das mit dem Judentum – "Genauso könnte man sagen, dass das Judentum eine Religion des Geldes ist, weil es unter ein paar Millionen Juden einige 'große' Banker gibt." – passt in diesem Sinne als Analogie zum Christentum hier also schlecht rein, es sein denn, du könntest jetzt mit dieser achtteiligen Erwiderung konkreter Bezug nehmen auf das, was du mit "genauso" meinst. Wenn ich Phelps zitiere, der auf der Grundlage intensiver Nachforschungen einzelne Juden als das enttarnt, was sie sind ("These little Court Jews, busy in being very visible, are nothing more than Jewish Freemasons serving Rome."), bedeutet das doch nicht, dass ich nun alle Juden zu Freimaurern und Papisten abstempeln will.

Nochmal: Genauigkeit fängt beim Lesen an. Und zu unspezifisches Dahergerede bringt uns, glaube ich, nicht weiter. Nimm cupfers "Um nicht als Turmbauer zu Babel im Web Steinbrüche moderner Diskussionskultur zu betreiben" – diese Einstellung gefällt mir.
So.
Alles noch ein bisschen holprig , wie in "Holprige Pionierarbeit", aber das scheint mir im Moment erstmal das allerallernötigste an dieser Stelle gewesen zu sein ...
Überleg dir demnächst also lieber genau, was du schreibst.
Ein Scherz! Mach bloß so weiter, um Himmels willen.

Das Katholische Denken pt 1



07/21'10 Geistig "einfleischen" (einschleifen)
können sich nur Frömmigkeiten

Es soll nicht möglich sein, "eingefleischte Hassgefühle zu entschärfen?"
Glaubst du das im Ernst?

Bei sowas geht man ja meistens vor allem von sich selber aus ...

Ich denke, je vollkommener, also je hermetisch abgeschlossener, Frömmigkeiten ausgelebt werden, umso schwieriger gestaltet es sich, damit einhergehende Hassgefühle zu entschärfen – that's true. Aber dass es nicht oder kaum möglich sein sollte, noch dazu heute (und in Zukunft) mit einer lebendigen und immer lebendiger werdenden Cybersphäre als medialen Hauptträger öffentlicher Meinungsbildung – das kommt mir dann doch reichlich anachronistisch vor.

"Uralte Wahrheiten im Erfahrungsschatz aus Generationen überleben oberflächliches Herumgeplantsche in verdreckter Brühe gegenwärtiger Oberflächlichkeit (in der Verwurzelung in einem Erdreich, wo Grundwasser in Jahrhunderten nicht versiegte, überlebt ein Baum, der Romane menschlichen Lebens erzählen kann)."
O-Ton Eddie 19. Juli

Und selbst bei denen, die nur noch Schmutzwasser auf sich zuschwimmen sehen und Schwierigkeiten haben, sinnschwere Tiefentauchgänge von semantischem Oberflächengeplätscher zu unterscheiden – ob nun bei sich oder anderen – stirbt die Hoffnung zuletzt: "Es geht um rigorose Entschlackung eines vor allem auch in Köpfen verbarrikadierten Traditionalismus ..." Betstuben, St. Öölius!
"(Rhetorisch) verbarrikadierte Betstuben."



07/22'10 Die entscheidende geistliche Basis des Staates


Heftigsten Dank für den Buchtipp, Autharis! (Gerhard Feldbauer: "Der heilige Vater")
"Einem Gott lobenden Soldaten kann man guten Gewissens" ... Verantwortung über Leben und Tod anderer übertragen, weil sie bei ihm gleichsam von der Heiligkeit Gottes mit abgesegnet sind."
Diese Aussage des Kölner Erzbischofs Kardinal Meisner anlässlich eines Soldatengottesdienstes sorgte vor Jahren weltweit für Entrüstung und Erschütterung.

Feldbauer im Interview mit der Neuen Rheinischen Zeitung: "... der Massenmörder des spanischen Volkes, Franco [...] Pius XII. verlieh ihm 1954 den Christusorden, die höchste Auszeichnung des Vatikans. Päpstliche Orden für die Vertreter des Kriegshandwerks sind auch Praxis unter dem deutschen Papst. Erst kürzlich erhob er General Jan Oerding zum Ritter des Silvesterordens. Mit Oerding ehrte er bezeichnenderweise einen Militär, der sich als Befehlshaber des Kommandos der operativen Führung der Eingreifkräfte der Bundeswehr bis Ende 2008 um deren weltweiten Einsatz besonders verdient gemacht hat.
[...] Dabei geht der hochqualifizierte Theologe wohlüberlegt, um nicht zu sagen hinterhältig vor. [...] Aber er sät Hass nicht nur gegen Andersgläubige, nicht zu sprechen von Ungläubigen, sondern auch gegen nichtkatholische Christen. So deklarierte er mehrfach, dass keine Religion an die christliche, keine christliche Kirche an die katholische herankomme. Er gehört zu den Autoren der Erklärung "Dominus Iesus", in der den evangelischen Christinnen und Christen das Kirchensein abgesprochen wird.

[...] Von bedeutend schwererem Kaliber war im Oktober 2007 seine Seligsprechung von 498 Kreuzrittern Francos, Geistlichen, die auf der Seite des Caudillo ums Leben kamen. Es war nicht nur die bisher zahlenmäßig größte in der Geschichte der Kurie, sondern ihr kam auch eine aktuelle Stoßrichtung zu: Die sozialdemokratisch geführte spanische Regierungskoalition hatte angekündigt, per Gesetz die Verbrechen unter dem Franco-Regime zu verurteilen und den noch lebenden Opfern eine (wenn auch geringfügige) Wiedergutmachung zu gewähren.
Mit dieser Beatifikation schloss sich der deutsche Papst offen der unheilvollen Tradition des Bündnisses der Kurie mit Reaktion und Faschismus an.
Als nächstes will Benedikt diesen Kurs mit der Seligsprechung Pius' XII. krönen.
In dieser Tradition liegt auch das im Januar 2009 erlassene Dekret über die Rehabilitierung der exkommunizierten klerikalfaschistischen Piusbrüder.
Zu ihnen gehört bekanntlich der Holocaustleugner Richard Williamson aus Großbritannien. Die 1970 gegründete, nach Pius X. (Papst 1903-1914) benannte Bruderschaft steht mit ihrem Hass auf Juden, Muslime, Homosexuelle und alle irgendwie Abtrünnigen auf dem äußersten rechten Flügel des Katholizismus. Sie pflegt Beziehungen [...] zu Front-National-Chef Jean-Marie Le Pen. Es gibt weitere klerikalfaschistische Organisationen wie den Opus-Dei-Orden, zu denen Benedikt enge Beziehungen unterhält.

[...] Unter Papst Wojtyla wurde Balaguer 1982 selig- und nach einem Eilverfahren bereits zehn Jahre später heiliggesprochen, was zur Grundlage einer Entwicklung des Opus Dei zu einem Machtzentrum im Vatikan wurde, das zweifelsohne an der Wahl Ratzingers zum Pontifex emsig mitgewirkt hat. Mehrere ranghohe Gotteswerker sind heute in führenden Positionen im Umfeld von Benedikt tätig. Wenn Leser der NRZ einmal in Rom sind, sollten sie bei einem Besuch den Petersdom etwas näher betrachten. An dem Bauwerk hat Benedikt eine fünf Meter hohe Marmorskulptur Balaguers anbringen lassen. Der Klerikalfaschist gehört damit zu den 150 Heiligen, deren Konterfeis die Außenseite des Petersdomes zieren. Zur besonderen Hervorhebung seiner Verbundenheit ließ Ratzinger am Sockel Balaguers neben dem Wappen seines Vorgängers Wojtyla auch sein eigenes anbringen.
Hans-Dieter Hey) Vielen gilt Papst Benedikt als der reaktionärste Papst der Nachkriegszeit.
Feldbauer) Das trifft absolut zu. Bei ihm dürfte mit weit Schlimmerem als bei seinem Vorgänger zu rechnen sein. Er ist 82 Jahre alt. Ein so langes Pontifikat wie Wojtyla wird ihm nicht beschieden sein. Also hat er auf nichts mehr Rücksicht zu nehmen. Von seinen Vorgängern unterscheidet ihn, dass er seinem extrem reaktionären kirchenpolitischen Programm auf Grund seiner Vertrautheit mit der Dogmengeschichte eine schwer anzufechtende theologische Grundlage zu geben vermag. Bereits sein Werdegang als Theologe war, verpackt in Reformgebaren, in der Substanz von Rechthaberei und Unbelehrbarkeit charakterisiert.
[...] Dieser Papst wird alles tun, um das Herrschaftsgefüge der katholischen Kirche als einer absolutistischen Macht zu sichern. [...] Seine Kirche soll auch heute die entscheidende geistliche Basis der Gesellschaft und des Staates bilden. Denn ein Staat ohne Christentum ist, wie Ratzinger postulierte, 'eine Räuberbande'."



07/23'10 Der Staat ist die Kirche


"Gut und schön" nennst du das? Na ich weiß ja nicht.

Ostdeutschland war so sozialistisch wie der Westen solidaristisch – da beißt die Maus keinen Faden ab. Deshalb verlief auch die Wiedervereinigung der beiden "Freimaurer-Staatshälften" wie geschmiert ...
Mit "Freuds Theorie" liegst du meilenweit daneben, denn jemanden etwas Falsches glauben machen, funktioniert im allergrößten Maßstab sogar leichter als im Kleinen ("Je größer die Lüge ..."). Glaubst du, ein SJ-Profess, Abtprimas oder Kardinal glaubt an Jesus, so wie du es tust? Wenn du es tust. Wie man einen solchen Gedanken über "wahre Beweggründe" und einer vermeintlichen "Gottesimmunität gegen Unehrlichkeit" überhaupt für stimmig halten kann, dürfte ohne Grundlagenforschung zu systematischem Frömmigkeitsmanagement kaum erschöpfend zu beantworten sein ...

Wie wär's mit einer anderen Theorie des Österreichers?
Michael Tsarion schreibt in seinen "Irish Origins of Civilization" (Volume II, Chapter 41):

"Jews believe and state openly that Moses was the author of the Hebrew Torah. [...] But, as the great Sigmund Freud pointed out, and as we re-assert – Moses was Akhenaton – the Bible is not a Jewish tome, but an Egyptian one. [...] This is the real reason why Bibles can be found on Masonic altars. It is not because Masons are Christians, but because they are Atonists, as are all Christians and Jews, regardless of what false notions the Vatican spin-doctors have connived and enforced."

Die zitierten Passagen des Feldbauer-Interviews beweisen, dass der oberste Christianisierungsbeamte als Führer/Pharao des Christentums und gewählter Repräsentant aller "Gesandten Christi" ("'Das Kollegium oder die Körperschaft der Bischöfe hat aber nur Autorität, wenn das Kollegium verstanden wird in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, dem Nachfolger Petri, als seinem Haupt und unbeschadet dessen primatialer Gewalt über alle Hirten und Gläubigen.' Die Bischöfe sind die Gesandte Christi. Sie leiten die einzelnen Teilkirchen. Nach Lumen Gentium 27 ist die Gewalt der Bischöfe unmittelbar auf Christus zurückführbar." Schifferle, Die Pius-Bruderschaft, S. 43 f.) ein bayrischer Faschist und falscher Fuffziger ist. Dabei stand für mich nicht die Personalie Ratzinger (oder Meisner) im Vordergrund, sondern die "entscheidende geistliche Basis".

Schifferle formulierte den ersten von zwei Sätzen unter Lumen Gentium 8 ein klitzekleines bisschen um (S. 55):

"Diese Kirche, in der die Welt als Gesellschaft verfasst und geordnet ist, ist verwirklicht in der katholischen Kirche, die von dem Nachfolger Petri und den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird. Das schließt nicht aus, dass außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Wahrheit und der Heiligung zu finden sind, die als der Kirche Christi eigene Gaben auf die katholische Einheit hindrängen."

Dadurch machte er (bewusst oder unfreiwillig) deutlich, was mit "Society of Jesus" wirklich gemeint ist: "die Welt in der Kirche verfasst und geordnet." Und genau darum geht es.

Vergiss das ganze Verschwörungszeug rund um den Vatikan – das sind alles billige Ablenkungsmanöver. Ich werde zeigen, dass die europäischen Staaten spirituell, kulturell, wissenschaftlich-ideologisch, polizeilich-militärisch, wirtschaftlich, juristisch und "politisch" hundertprozentige Töchter der römisch-konstantinischen Mutterinstitution sind.
Harald Schmidt hatte, als er noch bei Sat1 war, eines Abends überraschend gemeint: Die Leute würden sich wundern, wenn sie wüssten, über welche Macht der Papst tatsächlich verfügt. Inzwischen weiß ich ungefähr, was dahintersteckt und wie alles zusammenhängt. Pius Pacelli:

"Die weltliche Staatsgewalt ist vom Schöpfer gewollt [...] damit sie es dem Menschen leichter mache, im zeitlichen Bereich die körperliche, geistige und moralische Vollkommenheit zu erlangen, und ihm helfe, sein übernatürliches Ziel zu erreichen."

Mit anderen Worten: Der Staat ist die Kirche (und jeder "demokratische -ismus" erweist sich unweigerlich als Oxymoron.)



07/26'10 pt 1) 6000 Jahre bürokratische Menschenhaltung


Und da bist du dir – schätze ich – 100%ig sicher, denn du glaubst ja, und Glaube geht über alles, nicht wahr?
Sehr schön, Toharzitho, jetzt sind wir exakt an dem Punkt angelangt, in dem sich die "Frömmigkeitstheorie" vehement von den "Verschwörungstheorien" absetzt.

Zugegeben, deine Reaktion war vorauszusehen, dafür sind wir jetzt wirklich dort, "wo's wirklich weh tut," wo ein Peterchen Sloterdijk (und Safranski noch weniger) niemals hingehen würde, weil dieser Herr es vorzieht, seine an Inhaltsschwere spärliche, sphärische Philosophiererei lieber in den Dienst einer Karriere zu stellen als umgekehrt (was wesentlich spannender wäre). Und vielleicht ahnst du bereits ("man kann den Glauben für solche Dinge nicht verantwortlich machen"), was ungefähr auf dich zukommt, sofern du meine Kommentare der letzten Wochen ein wenig mitverfolgt hast. Keine Bange, du hast dich schon klar genug ausgedrückt, nur kannst du von mir natürlich kaum erwarten, dass ich deinen Versuch, die False-Flag-Frömmigkeit der priesterlichen Waffenbrüder des römisch-konstantinischen Religionsimperiums, die ich im Gegensatz zu dir keinesfalls in Einzelfällen wahrnehme, sondern für systematisch halte, ja als die (alles entscheidende) systemimmanente Haupteigenschaft des Katholizismus ansehe, der von führenden nichtakademischen Historikern längst völlig korrekt als Besitzstandswahrer babylonischer Geheimnistuerei (Stichwort "Mystery Babylon") entlarvt wurde, mit dem Verweis auf Psychodoktor S. Freud in den Bereich privater Persönlichkeitsverirrungen auszulagern, einfach so hinnehme – das wirst du doch verstehen, oder?

Wir reden hier nämlich nicht über "a few bad apples", zu denen Benedetto R. "zufällig" gehört – oh nein, weit gefehlt! Wir reden hier über kulturweite Implikationen eines militanten Intellektualismus mit über 6000 Jahren Erfahrung in befehlsbürokratischer Menschenhaltung. Ich bitte dich also inständig, endlich die entsprechenden Dimensionen, die weit über jeden politischen Rahmen hinausgehen, anzuerkennen und wenigstens zur philosophischen Erörterung auch an dich heranzulassen ... soweit irgend möglich. Ich weiß, dass das hart ist und einiges abverlangt und auch, wo genau es dabei "weh tut", nur greife ich nunmal lieber Festungen im Geiste an, als mich plötzlich in irgendwelchen Schützengräben wiederzufinden und im Auftrag eines deutschen Napoleons (der übrigens auf Korsika jahrelang von Jesuiten auf seinen Job vorbereitet wurde und ebenfalls den Befehl hatte, seine Truppen nach Russland in den Tod zu schicken) z.B. Sankt Petersburg aushungern oder Wolgograd einnehmen zu müssen oder so'n Scheiß. Hast du eine Vorstellung davon, wie schnell und gründlich sich dein und das gesamte bürgerliche Leben ändern könnte, wenn ein Handlanger der Bischöfe wie Wolfgang Schäuble [SJ] z.B. (nein, hier handelt es sich nicht um "unsachliche Wortwahl" oder Verleumdung – im Gegenteil: das konnte man – in anderen Worten, versteht sich – jahrelang auf seiner offiziellen Website, autorisiert vom damaligen BK-Vorsitzenden Karl Lehmann [SJ] persönlich, nachlesen) in Zusammenarbeit mit seinen amerikanischen Bundesagenten (remember Troy Space: "So we have today two Roman Catholics as heads of CIA, Leon Panetta [SJ], and NSA, Keith Alexander [SJ], just as we did at the time of '9/11' – so we still pretty much got that power structure in place.") die feuchten Träume (okay – das war jetzt unsachlich) der beiden aktuellen Jesuitengeneräle (Adolfo, Peter H.) wahrmachen und – wie seit mindestens vier Jahren angekündigt – tatsächlich eine oder zwei Atombomben im "9/11"-Stil in Amerika (Washington wäre eine Möglichkeit, Detroit eine andere) hochjagt? Dann darfst du dich bei Martin Stark SJ, Ludger Hillebrand SJ, Gunnar Bauer SJ, Dieter Müller SJ und anderen vom Jesuit Refugee Service oder direkt beim deutschen Provinzial in der Münchner Seestraße 14 bedanken, die seit über zehn Jahren Divisionen muslimischer Ehrenmänner nach Deutschland und Europa schleusen.



pt 2) Klugheit, Dummheit – Schiedsrichter ans Telefon!


"The open but false policy of the papacy" hattest du zur Kenntnis genommen?

Damit wird ja nichts geringeres angedeutet, als dass die gesamte "universelle" Christianisierungspolitik des papistischen Parteiapparats in all ihren Facetten aus strategischem Kalkül unter falscher Flagge segelt, und zwar seit Anbeginn. Was aufgrund ihrer kulturstiftenden Dominanz und tausendjährigen Monopolstellung darauf hinausläuft, dass alles, aber auch wirklich alles von vorn bis hinten eine einzige große Lüge ist. Und es braucht deshalb einen neuartigen, durchgreifenden Denkansatz, um dieser allmächtigen Breiten- und Tiefenverlogenheit, mit der sich praktisch alle "infizieren", als Kind meistens schon abfinden, später professionell einrichten und diese "Mafia-Mitmache" für die normalste Sache der Welt halten, ein markantes Gesicht zu geben und dieses der öffentlichen Meinung auszusetzen. Sollte sich dann herausstellen, dass es tatsächlich das ist, was allseits gewollt wird, tja, dann ist es halt so, oder? Im Moment jedoch herrscht totales Chaos in den Köpfen und niemand – abgesehen von den Kings of the Kings – blickt wirklich durch oder hat auch nur einen Schimmer, was hier wirklich läuft.

"Jemand, der selber keinen Glauben hat, kann das nicht nachvollziehen."
Du meinst "Aber der erste Aspekt ist eben Gott"? Franz Schmidberger FSSPX

Du hältst es also für angebracht, mir die "Gretchenfrage" unter die Nase zu reiben ... na gut, einverstanden. Dann musst du mir aber auch gestatten, an dieser Stelle etwas ausführlicher zu werden.

Du glaubst hoffentlich nicht, du könntest mich so billig auskontern, oder bist du einfach neugierig?
Hast du dir die Idee mit dem Frömmigkeitenabgleich mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen?

Ich schätze, wir sind uns darin einig, dass es sich beim Ehrlichen Glauben, den du ja gern für dich als Grenzmarkierung zwischen deiner moralischen Reinheit (zumindest im aufrichtigen Bemühen) und der faktischen Ungläubigkeit jener "psychotischen Schurken" in christlicher Uniform in Anspruch nehmen möchtest, um eine hochROMantische Angelegenheit handelt.

Du erinnerst dich an deinen Auftritt vom 6.6. mit Signora Ignorina von wegen "das Zepter in die Hand nehmen" und so? Dort ließ ja im Überschwange aktionistischer Verbundenheit der Selbstverzwirklicher mit seinem legendären "Der Glaube geht nicht durch den Verstand, so wenig wie die Liebe" nicht lange auf sich warten ...
Ich wollte seitdem schon längst das Ööl-Orakel befragen, ob sich sein angesammeltes "Glaubenswissen" ein bisschen so anfühlt wie seine Wissenssammlung zur Liebespraxis, wo es doch dieselbe oder wenigstens gleichgeartete geistige Grundlage hat. Nun frage ich dich, denn mit dem Ööl-Think-Tank kannste ja nich reden, weil der ist bereits komplett in "Räume hinterm Urknall" entschwebt und himmelt dort – völlig entrückt – seine mehr als "13,7 Milliarden Jahre" alte, außernatürliche "Oberhoheit religiöser Weisheit" an oder besingt die heilige Hildegard, gut klingende gotische Kirchenschiffe u.ä. entkomplizierende Großartigkeiten. Frei nach dem Motto:

"Die Verkomplizierung von Problemen können sich Menschen leisten, die zuviel Zeit mit ihnen verbringen. Es gibt im irdischen Leben keine Lösung aller Probleme. Zu erkennen, wann ein Fall vorliegt, den man auf sich beruhen lassen muss, darf oder auch kann, ist Klugheit" ("Dummheit im Umgang mit Problemen!").

Was er dabei alles auf sich beruhen lässt und wieso, spielt in diesen zentralen Punkt, der die FT von der VT trennt und um den es mir hier hauptsächlich geht, mitten hinein ...

So, first of all it's like love: Jesus is about love – und du glaubst, ich könne nicht nachvollziehen, was das für dich bedeutet? Wie kommst du nur darauf?! Glaubst du, es funktioniert mit allem, dass sobald du es glaubst, es auch so ist? Hey, sicher nicht, oder? Und auf Bequemlichkeit im Geiste werde ich ehrlich gemeinte Glaubensbekenntnisse niemals reduzieren. Außerdem wirst du wissen, wie das geht, sich in jemanden hineinzuversetzen ...



07/26'10 pt 3) Holly und Peter


Würde die Frage, wen du mehr liebst, deinen außernatürlichen Untoten oder dein "Eva"-Vollblut, zu weit gehen, oder findest du sie legitim?
Würde sie eher auf eine Unterscheidung zwischen kindlicher Liebe zu einem cosmic dad (God with a Jesus-like mum, Mary, for Catholics) und der Liebe eines Erwachsenen zu seinem Seelenzwilling abzielen oder glaubt man an Jesus vielleicht ein bisschen so, wie man seine Traumfrau oder seinen Traummann herbeisehnt? Oder ist es letztlich doch mehr das schiere Mysterium?

Schon mal von Annie Lobért und ihrem Schicksal gehört?
Und da wäre Holly Avila:

"Because of an LSD trip I had an experience with Jesus and I became a Christian. [...] I'm save every way I go, because I have the holy spirit in my life, and it's true, and it worked. I took a journey to Christianity and found out that it's all based upon a mythology."

Als wäre die Liebe nicht an sich bereits mysteriös genug, verliert sich mit der Christus-Lebensphilosophie mehr oder weniger alles im Mythologischen:

"Power arises from mysteries that is why mystery is the very heart of Roman Catholicism: Pope Paul VI's Encyclical on the Eucharist is titled 'Mysterium Fidei' (Secret of Faith). Vaticanum II refers repeatedly to 'The Mystery of the Eucharist'. The Vatican's new universal catechism declares that all of the churches liturgy is mystery! And that its aim is to initiate souls into the mystery of Christ. It is Mystagogy!"
(Dave Hunt: "A Woman Rides the Beast")

"The Church's universal mission is born from the command of Jesus Christ and is fulfilled in the course of the centuries in the proclamation of the mystery of God, Father, Son, and Holy Spirit, and the the mystery of the incarnation of the Son, as saving event for all humanity." (aus der Dominus-Jesus-Deklaration)

"Das Mysterium der Verkörperung," in dem die natürlichen Lebens- und Sterbensbedingungen des Menschen mit einer unbegreifbaren Meta-Natur ewigen Seins verschmelzen, welches gerade wegen seiner märchenhaften Unergründlichkeit das himmlische Portal zu einer "Hoffensgemeinschaft" darstellt, die Glaubwürdigkeit akkumuliert, indem sie Mithoffende gewinnt.

Diese Zwillingssäulen gottgestützter Lebensgestaltung sind nun wirklich kinderleicht zu verstehen, schließlich war jeder mal klein und hat geglaubt, was die Eltern erzählt haben, hat sich in Geschichten voller Wunder verloren und hat in weihnachtlicher Vorfreude geschwelgt. Weshalb Erwachsene diese unbeschwerte Kinderstube als Lebensgefühl aufrechterhalten bzw. zurückhaben möchten, ist für mich kein Buch mit sieben Siegeln, und wenn man wie Holly die Offenbarung am eigenen Leib erfährt und in direkten Kontakt zu den Göttern treten kann, sogar nur allzu verständlich: Man will dieses Be-My-Bodyguard-Befinden aus mentaler Rundumgeborgenheit um keinen Preis wieder hergeben. Müssen wir das vertiefen?

Die Sache ist nur die, Toharzano, dass es neben Holly A. Christen wie Peter K. gibt, die "den Einstieg in das Katholische Denken" nicht aus Liebe zu Jesus sondern aus Liebe zur Macht bewerkstelligen und sich mit dem okkulten Wahlspruch "Von der Katholischen Kirche lernen heißt: Siegen lernen!" in die Schar der Hoffenden einreihen, ohne auch nur ein Fünkchen echter Hoffnungsanstrengung zur Wahrwerdung edler Gruppenträume beizusteuern.

Diese beiden Extreme – göttliche Offenbarung auf direktestem Weg und totales Desinteresse an jeglicher Inspiration von göttlicher Seite – rahmen, glaube ich, exemplarisch die gesamte Bandbreite dessen ein, was Heiner Geißler [SJ] (in der ZDF-Gesprächsshow um Richard Dawkins' "The God Delusion" eine Gottlogiker-Metapher aufgreifend) mit "über den großen Fluss in das Reich des Glaubens hinüber schwimmen oder hinüber fliegen" gemeint hat.
Den messianischen Fluss des Christus-Theismus zwischen den beiden Ufern "Vernunft" (alles "das, was wir mit dem Verstand erfassen können") und "Glaube" (all "die Dinge, an die der Verstand nicht heranreicht").

Fortsetzung heute Abend ...

Totaler Geist und größtmögliches Bewusstsein



07/21'10 Wo ist denn da der Unterschied?


Genau, Toharzinho, wo sollte sich da bloß ein Unterschied herumtreiben zwischen jemandem, der einem Mem nach dem andern außernatürliche Geltungskraft zuschreibt und so zum Heiligtum erklärt wissen möchte und einem, dem diese abstrakten Sprachkonstrukte alles andere als heilig sind, weshalb er diesen christlichen Schriftgelehrtenanstrich einer durch und durch verlogenen Bürokratenreligion, Bürokraten-Buchreligion auch sauber getrennt wissen möchte von natürlicher, pflanzlicher, pilzlicher, menschlicher Bewusstseinserweiterung – denk mal scharf nach!

"Es gibt auch Menschen ohne einen Filter, die die Wirklichkeit so wahrnehmen, wie sie ist."
Und die ihre Kommas und Leerzeichen ungefiltert dorthin setzen, wo sie ... am schönsten aussehen?

Aldous Huxley pflichtete da nach einer Reihe persönlicher Ausflüge in die Welt des reinen Geistes ("Aus dem Geleise gewöhnlicher Wahrnehmung geworfen zu werden, während einiger zeitloser Stunden die äußere und die innere Welt nicht so zu sehen zu bekommen, wie sie einem vom Trieb zum Überleben besessenen Tier oder einem von Worten und Begriffen besessenen Menschen erscheinen, sondern wie sie, unmittelbar und unbedingt, vom totalen Geist aufgefasst werden können – das ist ein Erlebnis von unschätzbarem Wert für den Menschen und besonders für den Intellektuellen.") Charlie Dunbar Broad bei, dass wir "gut daran täten, viel ernsthafter, als wir das bisher zu tun geneigt waren, die Theorie zu erwägen, die Bergson im Zusammenhang mit dem Gedächtnis und den Sinneswahrnehmungen aufstellte, dass nämlich die Funktionen des Gehirns, des Nervensystems und der Sinnesorgane hauptsächlich eliminierend arbeiten und keineswegs produktiv sind.
Jeder Mensch ist in jedem Augenblick fähig, sich all dessen zu erinnern, was ihm je widerfahren ist, und alles wahrzunehmen, was irgendwo im Universum geschieht. Es ist die Aufgabe des Gehirns und des Nervensystems, uns davor zu schützen, von dieser Menge größtenteils unnützen und belanglosen Wissens überwältigt und verwirrt zu werden, und sie erfüllen diese Aufgabe, indem sie den größten Teil der Informationen, die wir in jedem Augenblick aufnehmen oder an die wir uns erinnern würden, ausschließen und nur die sehr kleine und sorgfältig getroffene Auswahl übriglassen, die wahrscheinlich von praktischem Nutzen ist."

"Gemäß einer solchen Theorie," schreibt er weiter (in seinen berühmten "Die Pforten der Wahrnehmung"), "verfügt potenziell jeder von uns über das größtmögliche Bewusstsein. Aber da wir lebende Wesen sind, ist es unsere Aufgabe, um jeden Preis am Leben zu bleiben. Um ein biologisches Überleben zu ermöglichen, muss das größtmögliche Bewusstsein durch den Reduktionsfilter des Gehirns und des Nervensystems hindurchfließen. Was am anderen Ende herauskommt, ist ein spärliches Rinnsal von Bewusstsein, das es uns ermöglicht, auf eben diesem unserem Planeten am Leben zu bleiben.
Um die Inhalte des auf diese Weise reduzierten Bewusstseins begrifflich zu fassen und auszudrücken, hat der Mensch Symbolsysteme und unendliche Philosophien erfunden und immerwährend erweitert, welche wir Sprache nennen. Jeder Mensch ist zugleich Nutznießer und das Opfer der sprachlichen Tradition, in die er hineingeboren wurde – der Nutznießer insofern, als die Sprache Zugang zu den gespeicherten Informationen über die Erfahrungen anderer Menschen gewährt, das Opfer insofern, als sie ihn in dem Glauben, dieses reduzierte Bewusstsein sei das einzig mögliche Bewusstsein, bestärkt und seinen Wirklichkeitssinn verwirrt, so dass er nur allzu bereit ist, seine Begriffssysteme für gegebene Tatbestände, seine Bezeichnungen für die Dinge selbst zu halten.
Was in der Sprache der Religion 'von dieser Welt' genannt wird, ist das Universum des reduzierten Bewusstseins, das sich in Sprache ausdrückt und sozusagen mit Hilfe von Sprache festgeschrieben wurde. Die verschiedenartigen anderen Welten, mit denen der Mensch hier und da einmal in Berührung gerät, stellen ebenso viele Elemente des totalen Bewusstseins dar, das seinerseits im größtmöglichen Bewusstsein enthalten ist. Die meisten Menschen erfahren häufig nur das, was durch den Reduktionsfilter gelangt und der in ihrem Land gebräuchlichen Sprache als wirklich und wahrhaftig anerkannt wird."



07/21'10 They filter it through their own cultural coloring


Klingt, als hätte sich da wer durch den "Hiram Key" der beiden Freimaurer Chris Knight and Robert Lumas geschmökert – in deutsch: "Unter den Tempeln Jerusalems". Erheben die zwei darin aufgrund verschiedener Entdeckungen nicht den Generalanspruch auf das wahre Erbe des jüdischen Gesalbten für ihren hermetischen Verein, den mit den Lätzchen vorm Bauch?
Zwei Korporationen, die sich um Jesus streiten ...
Naja, ohne mich: "Theatricality and deception are powerful weapons" and the Jesus-Horus-Connection shows that those godly figures represent way older mythical motifs.

Ms. Murdock (@ 17 min):

"Whenever a religion is created from or influenced by another religion prior to it, or a number of religions, which is what usually happens when the priests having exchange of ideas and they come up with: 'well, hey, that sounds like a great thing, I've got to throw that in my religion.' And we know this from the Greek gods who have parallels in Egypt. And the Roman gods have parallels in Greece and Egypt ... They filter it through their own cultural coloring. [...] So, it's really depended on the culture. And that is something I like to impress upon people when we talk about religion: It is highly depended on culture. It's not depended on the god of the cosmos coming down and making divine writ in stone. That actually turns out to be yet another mythical motif that is depended on culture. And it changes from culture to culture. So, when we see these parallels, they're not gonna be necessarily exact, they're not gonna have been taken whole-sale with every detail, such that we can just say: 'oh, aha, look at that, that's exactly the same, and they must have copied it.' It takes a little more finesse and a deeper perception and scrutiny to see some of these parallels – they're not that blatant. And that will become obvious when I talk about Horus being crucified."


Wer mehr darüber wissen möchte, müsste sich entweder ins blogtalkradio with "Thunder" vom 23.Juni'09 einklinken ("Was Horus crucified? Acharya S. returns...") oder sich gedulden, bis ich das Transkript fertig hab.



07/21'10 Wahre Freiheit und ihre Gerichtetheit


Samuel Butler – wo er das bloß her hat ...
Oder sollte der englische "Außenseiter" gar Marcel Lefebvre inspiriert haben (ZVK-Intervention 9.9.1965):

"Die wahre Freiheit besteht ebenso wie die Würde der menschlichen Natur in der Fähigkeit des Menschen, erleuchtet durch die Gnade und angeeifert durch eine gute bürgerliche Gesetzgebung, sich der Wahrheit anzuschließen, das Gute zu tun, sich für die von Gott geoffenbarte Religion zu entscheiden und ihr anzugehören, ohne der inneren Hemmung durch die Sünde und den Irrtum zu unterliegen. Die Freiheit von jedem äußeren Zwang ist gut, wenn sie im Dienst des Guten steht, und schlecht, wenn sie in den Dienst des Bösen gestellt wird. Daher verdrehen die konziliaren Schemata, wenn sie die 'libertas a coactione', die Freiheit von äußerem Zwang in den Vordergrund stellen, die Werte und verderben den Sinn der Freiheit, die immer auf das Gute gerichtet ist."

Freiheit bestehe in der Fähigkeit sich der Wahrheit anzuschließen, denn der Sinn der Freiheit sei ausschließlich auf das Gute gerichtet ...
Nur damit niemand vergisst (oder übersieht), in welchen Kategorien der öölige Eduardo so denkt (und glaubt bzw. zu glauben und denken hat als treuer Diener seiner Majestät – im Geiste wie mit seinen episkopal justierten "fleischlichen" Sinnen).

Man höre sich nur an, wie's weitergeht bei Schifferle (Pius-Bruderschaft, S. 47):
"Diese Auffassung trifft zwar im wesentlichen jene Kardinal Ottavianis, der am 23.9.1964 feststellte, das Schema über die religiöse Freiheit entspreche einem in der Kirche schon geltenden Grundsatz, dass niemand in religiösen Dingen gezwungen werden dürfe. Der Unterschied zu Ottaviani liegt aber bei Lefebvre darin, dass er sich gegen die Begründung durch die Würde der ihrem Gewissen gehorchenden menschlichen Person wandte. Nach ihm besitzt nur derjenige das objektive und subjektive Recht auf religiöse Freiheit, der wie der Katholik das göttliche Gesetz anerkennt, während derjenige, der sich im Irrtum befindet, nur ein subjektives Recht besitzt und deswegen nicht der Ehre, sondern nur der Toleranz, des Respekts und der Liebe würdig ist.
Angesichts der Behauptung Lefebvres hinsichtlich der religiösen Freiheit sollte bedacht werden, dass wir in einer Welt leben, in der die christlichen Bekenntnisse pluralistisch geprägt sind und die religiöse Freiheit allen zuzugestehen ist. Das Gewissen des Einzelnen muss daher respektiert und geachtet werden, wo es um die jeweilige persönliche Erfassung von Wahrheit geht. Das Recht auf religiöse Freiheit, so sagt das Konzil, ist 'nicht in einer subjektiven Verfassung der Person, sondern in ihrem Wesen selbst begründet.' Dies bedeutet für das menschliche Leben eine höchste Norm, nach der der Mensch, durch die göttliche Vorsehung ihrer teilhaftig, die unveränderliche Wahrheit erkennen kann.
Religionsfreiheit bedeutet hiernach nicht Rechtsgleichheit zwischen Wahrheit und Irrtum, wie Lefebvre meint. Sie entspricht vielmehr jener Tradition, die im Geiste des Evangeliums, durch das Beispiel Christi angeregt, weitergetragen und begründet wird."

Da ist "der Toleranz, des Respekts und der Liebe würdig", wer "sich im Irrtum befindet", der Ehre aber erst oder nur, wenn man die Welt durch die LEGO-Textbauklötzer der römischen Religionsbürokraten bestaunt ... So leicht hat's der brave Soldat "im mystischen Leib Christi" nämlich auch nicht, da klar durchblicken und seine ob seiner "Teilhaftigkeit an der göttlichen Vorsehung" implizite Erkenntnisfähigkeit ("dies bedeutet für das menschliche Leben eine höchste Norm") unbeschwert genießen zu können.

"Religionsfreiheit im Geiste des Evangeliums", "angeregt, weitergetragen und begründet durch das Beispiel Christi" – wenn das die Katharer noch hätten erleben dürfen: eine Erkenntnis mit 1.500 Jahren Verspätung! Logisch, dass der Orden seinem Bischofskollegium das Unfehlbarkeitslogo aufstempeln musste, jetzt wo es sich am freien Markt der Frömmigkeiten behaupten muss.



07/22'10 Verkehrsstau auf der B 38


"Gesundheitssexperte" – verstehe. Darum geht's hier also. Sie benötigen die Dienste eines Sexexperten – und damit kommen Sie zu mir? Interesting ...
Nun, Sie scheinen mir ja schwer im Romantikmodus unterwegs zu sein, Gnädigste – zu oft Lena gehört, zu lange in die Sterne geschaut, zuviel Wein gesüffelt, zu heftig dem Flirtclub hinterhergetrauert?
Sollte das letztere zutreffen, dürften Sie die Mühen, die ich mir (in ihren Augen scheinbar) gebe, eigentlich nicht in Erstaunen versetzen, die Unterstellung von "körpereigenen" Hapten-Carrier-Andockmanövern wiederum hat in dieser – ich nehme an – absichtlich heraufbeschworenen schwülen Schwülstigkeit der Gesprächsatmosphäre dann wieder kaum zu überhörende sommerlich wollüstige Obertöne ...

Ich verstecke mich "hinter dem Schlangenträger"? Wer oder was soll das denn sein? Woran dachten Sie genau, meine Liebe, als Sie an Schlange dachten und (T-)Träger-Eigenschaften hinzuaddierten? "Einfach nicht zu greifen" – tja. Sie würden mich also lieber irgendwo festnageln, finden bei meiner dezidierten Konfessionslosigkeit aber nirgends Halt.
Ich tingel gerade als eine Art "Frömmigkeits-Sezierer" durchs Land (in Anlehnung an den "Worthülsen-Sezierer") – da müssten Sie schon sehr gezielt zupacken, um mich am Schlafittchen zu erwischen, denn mein Geschäft besteht praktisch aus purer Präzision. Was Ihnen "gephraselt" vorkommt, sind die fraktalen Verästelungen genauestmöglichen sprachlichen Zugreifens auf zentrale Phänomene des Geistes und deren kulturelle Materialisationen ...
Oder steckte mehr in Ihrer Frage, als diese Antwort abzudecken versucht?

"Chuzpe beinhaltet den Schalk in den Augen" – sind Sie sich da ganz sicher? Denn wenn es so wäre, bräuchte ich tatsächlich eine andere Vokabel für meinen papistischen "Counterpart". cp ist einfach nur laut und zynisch und gibt das auch offen und breit grinsend zu – fast schon übertrieben amerikanisch. Als müsse sie beweisen, auch wirklich von Übersee zu schreiben ... naja, was soll man machen? Wenn ein Gast nervt, würde ich ihm die Tür weisen – das würden Sie doch auch. Und wenn olle Öölius ein konzentriertes Gespräch, das ein gewisses "intellektuelles Profil erreichen" soll, hartnäckig mit masturbatorischem Kauderwelsch sabotiert, dann wird das eben nichts.

Schön, dass Sie Ihr Yoni mit Yoga trainieren: Klar kann Philosophie mehr als nur Denkerschweiß aus der Haut treiben ... Sie sollten ruhig öfter Ihr "Über-Ich" zur Schweigsamkeit überreden und ein solch entspanntes Intermezzo – "silbern und blinkend" – hinlegen: Das leuchtet auf geheimnisvolle Weise und letztlich auch ganz sicher ein.

Der höchste Gesichtspunkt des Jesuitismus



07/19'10 Die weltliche Nebenform des Jesuitismus


Mit der Aushebelung – also das trifft es nicht ganz, glaube ich, ist aber eine ziemlich interessante Formulierung, auf die ich zurückkommen werde. Auf die FranzRev und den enorm wichtigen Wiener Kongress sowieso. Aufgrund deiner sich immer mehr zu verdichten scheinenden piusbrüderlichen Gesinnung will ich dir aber erstmal etwas über Thomas Mann verraten, den absoluten Lieblingsromancier von Marcel Reich-Ranicki ... zusammengestellt von Erkme Joseph in ihrem Buch "Nietzsche im Zauberberg" ab S. 175 unter Jesuitismus und Kommunismus:

"In einem Brief an den Georg-Müller-Verlag legt Thomas Mann im Oktober 1921 sein politisches Credo dar. Es ist eine Mischung aus Konservativer Revolution und Bolschewismus – geprägt von allgemeinen Synthese-Versuchen. [...] In diesem Sinne lehnt er Aufklärungsgeist und Fortschrittsoptimismus, wie sie mit der Französischen Revolution zum Zuge gekommen sind, ab. Dennoch will er nicht starrem Konservatismus verfallen. [...] In demselben Brief lässt er erkennen, dass er im Kommunismus unter der Devise: "Alles verneinen, um aus dem Nichts neu aufzubauen [...] den spontan schöpferischen Wesensgrund [sucht], aus dem man frei" wird.
Moderner Sozialismus bzw. Kommunismus – aufgewertet durch ihre Rückführung auf historisch-mittelalterliche Geistigkeit und Geistlichkeit und ergänzt durch Vorstellungen von friderizianischem Règlement – konnten so für T. Mann noch zum Hoffnungsträger für die Zukunft werden. Im Rahmen dieser geschichtlichen Bindung konnte er Forderungen nach absolutem Befehl, eiserner Bindung, Disziplin, Opfer, Verleugnung des Ich, Vergewaltigung der Persönlichkeit akzeptieren, gerade so wie diese Haltung auch Grundlage und Voraussetzung der friderizianischen Staatsauffassung gewesen war.

Dieses Politikverständnis liegt auch noch den beiden Naphta-Kapiteln 'Noch jemand' und 'Vom Gottesstaat und von übler Erlösung' zugrunde, die T. Mann vom Februar bis Juni 1922 schrieb. Bei aller Härte lässt er Naphtas Programm doch noch in annehmbaren Licht erscheinen.
Von der asketisch-strengen Geistigkeit einiger Kommunisten war er tief beeindruckt. Bestätigung dafür mag jener Ausspruch über Lenin sein, den er 1924 veröffentlichte. Er wiederholt bekannte Motive aus unseren 'Zauberberg'-Kapiteln:

'Lenin war ohne Zweifel eine säkulare Erscheinung, ein Mensch-Regent neuen, demokratisch-gigantischen Stils, eine kraftgeladene Verbindung von Machtwille und Askese, ein großer Papst der Idee, voll vernichtenden Gotteseifer. Man wird seiner gedenken wie jenes Gregor, von dem das Heldengedicht sagt: "Leben und Lehre standen nicht miteinander in Missklang." Der selbst gesagt hat: "Verflucht sei der Mensch, der sein Schwert zurückhält vom Blute."'

Ein Abglanz dieser positiven Einstellung dem Kommunisten Lenin gegenüber in seiner Anbindung an mittelalterliche Tradition ist auch noch auf die beiden frühen Naphta-Kapitel gefallen. [...]

Bei Nietzsche fand er zahlreiche kritische Betrachtungen zum Sozialismus. Nietzsche verknüpft gedanklich Dekadenz bzw. Ressentiment, Judentum, Jesuitismus und Sozialismus miteinander. Alle diese Merkmale sind in der Figur Naphtas vereinigt: Als asketischer Priester ist er décadent, also ein Mann des Ressentiments, überdies ist er Jude. Nietzsche verstand die Juden als das 'priesterliche Volk des Ressentiments par excellence'. Und Naphta ist Jesuit.
Für Nietzsche geht der moderne Sozialismus aus dem Jesuitismus hervor:

'Der höchste Gesichtspunkt des Jesuitismus auch des socialistischen' ist ihm die 'Beherrschung der Menschheit durch Aufrechterhaltung der Illusion, des Glaubens'.

Auch stellt er einen Zusammenhang her zwischen 'Jesuitismus', 'Festhalten an der Illusion' sowie 'Buddhismus und Verlangen ins Nichts' mit Blick auf Schopenhauer. Thomas Mann markiert sich den Satz:

'Der moderne Sozialismus will die weltliche Nebenform des Jesuitismus schaffen'."

Es kommt noch besser, noch expliziter – Erkme hat hier exzellente Arbeit geleistet.
Die "Liebesperlen" und der "Frömmigkeitssprenkel" haben mit Verniedlichung übrigens nichts am Hut – sie sind einfach nicht weniger niedlich. You see?



07/19'10 Süße Falle Musik:
Musisches im Dienste des Sakralen und der Macht


"Ausrichtung und Fähigkeit des 'Musischen' [...] gezielt Einfluss auszuüben auf Herz und Gemüt in anmutender Wirkung – Aufmerksamkeit für den Gestaltungsablauf des Sakralen" oder auch "Gestaltungsablauf" der Sklavenarbeit, denn man kann es mit "dem Musischen" auch übertreiben: "The Jesuits' Musical Kingdom" ...

Aus "Macht und Geheimnis der Jesuiten –
Eine Kultur- und Geistesgeschichte" von René Fülöp-Miller, Knaur 1960, S. 441 f.)
"Als die ersten Jesuiten die Flüsse entlang in die Urwälder von Paraguay vorgedrungen waren, schien zunächst jedes Missionswerk unmöglich, denn die Indianer zogen sich immer scheu vor ihnen zurück. Bald aber merkten die Patres, dass, wenn sie in ihren Kähnen geistliche Lieder sangen, alsbald hier und dort Eingeborene aus dem Dickicht auftauchten, ihnen zuhörten und ein ganz besonderes Wohlgefallen an diesen Klängen erkennen ließen. Mit dieser Beobachtung hatten die Missionare aber zugleich auch schon das geeignete Mittel gefunden, um die Indianer aus ihren Wäldern hervorzulocken: Von nun an nahmen die Missionare auf ihren Fahrten Musikinstrumente mit und spielten und sangen, soviel sie konnten.
'Die Indianer fielen in die süße Falle,' schreibt Chateaubriand in seinem "Geist des Christentums", 'stiegen von ihren Bergen herab, begaben sich an das Ufer der Flüsse [...] viele stürzten sich ins Wasser und folgten schweigend dem Zauberboot. Pfeil und Bogen entglitten unbewusst den Händen der Wilden, in ihren Seelen hielt das Vorgefühl höherer Lebensformen und die erste Süße der Menschlichkeit ihren Einzug.' [...]

Die Patres wussten jetzt bereits, dass man mit Chorälen auf die Indianer eine geradezu zauberische Wirkung ausüben konnte, und sie verstanden es, diesen Umstand für ihre Absichten zu benützen. [...] Aus dieser Verbundenheit durch die Musik ging eigentlich anfangs die Struktur dieses im Werden begriffenen Staates hervor, denn nicht zuletzt zum Zweck des gemeinsamen Singens schlossen sich die Indianer, die bis dahin in den Wäldern zerstreut gelebt hatten, immer enger zusammen. [...]
Nahezu das ganze Leben in den Reduktionen von Paraguay spielte sich unter Musikbegleitung ab Schon um fünf Uhr morgens riefen die Trommeln das Volk zur Kirche, wo eine Messe mit viel Gesang, Responsorien und Instrumentalmusik zelebriert wurde, denn die Missionare meinten, 'dass nichts so sehr beitrage, den Indianern Andacht und Geschmack am Gottesdienst einzuflößen und ihnen auch die Lehren selbst fasslicher zu machen, als wenn dieselben in Gesänge gebracht würden.'
Die Indianer waren von Natur aus sehr arbeitsscheu, aber wieder war es die Musik, mit deren Hilfe die Patres ihre angeborene Trägheit zu überwinden wussten. Wenn die Männer des Morgens aufs Feld hinauszogen, marschierte eine Musikkapelle voran, bei Musikbegleitung bestellten sie die Äcker, fällten sie Bäume und errichteten sie Gebäude, mit Musik aßen sie zu Mittag, und mit Musik kehrten sie des Abends wieder in ihre Dörfer zurück.
Der deutsche Protestant M. Bach, der in den 40er Jahren des 19. Jh.s in bolivianischen Staatsdiensten tätig war und hierbei die Überreste der Jesuitenrepublik eingehend studiert hat, erzählt, schon die Kinder der Indianer hätten täglich einige Stunden lang die Musikschule besuchen müssen. Die beständige Übung, zusammen mit einem angeborenen Talent, habe dahin geführt, dass 'selbst in Chören von Tausenden niemals ein falscher Ton erklang.' Richtig singen zu können galt hier gleichsam als erste Bürgerpflicht."

"Bürgerpflicht," "nahezu das ganze Leben" ... Fühlst du dich in unseren musikgesättigten, "postmodernen" Reduktionen allen Ernstes berufen, extra noch "das Musische" zu predigen? Wo viele ohne ständige Musikberieselung garnicht mehr auskommen und Sängerwettstreite zu den beliebtesten allabendlichen Stuben-Glotzpartys gehören? Was soll das? Spielst du jetzt dem Orden offen in die Hände?

Einerseits diagnostizierst du Hypertrophie und ziehst dich in geistige Regionen zurück, in denen du dich von "irdischen Nebeln/Begrenzungen" und "präziser Beschreibung vordergründiger Problemchen" in deiner "gotteskindlichen Ganzheitlichkeit" nicht mehr belästigt fühlst, dann aber würde es dir als überzeugtem Parteigänger der Papisten schon gefallen, wenn Papa Bear Benedetto bzw. sein "unsichtbarer" Geheimdienst- und Regierungschef im Sinne deines gutgeöölten LEGO-Textbaukastens als Weltgeneralssekretär/-pharao/-führer über die "Einheit des Menschengeschlechts, die das notwendige Fundament bildet für eine Verähnlichung der irdischen mit der himmlischen Stadt ["il Papa buono" Roncalli 1962], 'in der die Wahrheit herrscht, deren Gesetz die Liebe, deren Existenz aber die Ewigkeit ist' [Augustinus]", sozusagen die "Richtlinienkompetenz" besitzt, damit diese in ihrem "dreifachen Licht" aus Katholiken, Nichtkatholiken und Nichtchristen auch so richtig schön "erstrahlen" kann. Oder irre ich mich?

"Zu Gottesdiensten versammeln sich auch in der Gegenwart nicht nur Menschen mit zu geringem IQ."
Ja, aber auch nicht nur welche mit zu hohem.



07/20'10 Mars und Meskalin


"Mondlichte Grüße" – und das am hellichten Tag ("17:35") ...
Was meinst du, Lina, ob die wohl angekommen sind?
Pardon, ich meinte natürlich Luna, liebe Lina. Nein, Luna. (Damn!)
Luna Bluna vielleicht in Zukunft? Denn sind wir nicht alle ein bisschen bl..bl..blu.. blubberig?

Der Mars ist also verantwortlich für Weltmeisterschaften aller Art, sei es auf Panzerschlacht- oder Fußballfeldern ... Warum verrät einem das niemand, solange man sich noch auf Collegebänken rumdrücken muss?!
Da zerbreche ich mir jahrelang mein zartes Köpfchen und dann stellt sich plötzlich als frappierend klare Lösung ein ganz banaler planetarer Überlagerungseffekt heraus – wie konnte ich das übersehen?! Na vielen Dank: Endlich bin ich erlöst und kann nun entspannt zusehen, wie Gott auf seinen "Trabanten" durch die Galaxie reitet wie anno dunnemals der des Belagerns überdrüssige Freiherr aus Münchhausen auf seiner derob ("Wir lesen hier immer wieder Beiträge über zartes Filet vom Reh und delikate Eier der Wachtel und Uns tropft derob der Zahn!") schnurstracks gekaperten Kanonenkugel ...

"Hitlers Tun ein unfreiwilliges Opfer auf einer sehr unerlösten Ebene" – was ist sie wert diese "mythologische Sicht"?
Industrielle Menschenvernichtung in "Millionenstückzahlen" – ein bedauerlicher, aber nicht zu verhindern gewesener astronomischer Zwischenfall, ehrlich?

Was steht denn in den breiten, weißen Zwischenräumen? Hast du dort "Zaubertinte" benutzt? Oder vielleicht magische Feendüfte drübergehaucht? Die dienen doch nicht bloß zur Verzierung, oder? Hey, natürlich interessiert mich das: Wer weiß, welch wichtige Wissensschlaglöcher dort mit einem Geniestreich aufgefüllt werden ...
Spielen die Teletubbies jetzt auch schon Philo-Sophie?

Und ein Knallerzitat hast du ausgegraben! Aus "Aller Anfang ist heiter" usw.?

"Aus dem Größten wie aus dem Kleinsten – nur durch künstlichste Mittel dem Menschen zu vergegenwärtigen – geht die Metaphysik der Erscheinungen hervor. In der Mitte liegt das besondere, unseren Sinnen angemessene, worauf ich angewiesen bin, deshalb aber die Begabten von Herzen segne, die jene Regionen zu mir heranbringen."

Diese "Selbstähnlichkeit" sowie den fraktalen Charakter der Natur gibt's seit den Chaostheoretikern sogar als mathematischen Beweis – deshalb eben: "preciseness vs flippancy im Großen wie im Kleinen."
Der (hl.) Herr Geheimrat nochmal: "Das Allgemeine und Besondere fallen zusammen: Das Besondere ist das Allgemeine, unter verschiedenen Bedingungen erscheinend."
Oder:

"Die Subordination der Teile deutet auf ein vollkommenes Geschöpf [... und] je vollkommener das Geschöpf wird, desto unähnlicher werden die Teile einander."

Aber hier würden wir jetzt in soziologisch-soziologistische Fahrwasser abdriften und müssten uns des Subsidiaritätsprinzips annehmen, womit wir gleich wieder bei Achille Ratti (mit schönem Erinnerungsbild ans "Anno Sancto" 1933 on Wikipedia), dem 11ten Papst Pius, wären, und wer will das schon.

Wie wär's mit folgenden Sprüchen?

"Einem Liegestuhl gegenüber, der aussah wie das Jüngste Gericht – oder, genauer gesagt, einem Jüngsten Gericht gegenüber, das ich nach langer Zeit und mit beträchtlicher Schwierigkeit als einen Liegestuhl erkannte – merkte ich plötzlich, dass ich mich auf der Schwelle zur Panik befand." Aldous Huxley

Aus "Die Pforten der Wahrnehmung":

"Der hoch entwickelte Farbensinn des Menschen ist ein biologischer Luxus – unschätzbar wertvoll für ihn als intellektuelles und spirituelles Wesen, aber unnötig für sein biologisches Überleben. Nach den ihnen von Homer in den Mund gelegten Adjektiven zu urteilen, übertrafen die Helden des Trojanischen Krieges die Bienen wohl kaum in der Fähigkeit, Farben zu unterscheiden. In dieser Hinsicht zumindest ist der Fortschritt der Menschheit gewaltig.
Meskalin verleiht allen Farben erhöhte Kraft und Tiefe und bringt dem Wahrnehmenden unzählige feine Schattierungen ins Bewusstsein, für die er zu gewöhnlichen Zeiten völlig blind ist."

Sagen mir irgendwie mehr zu als "Von Jupiters Throne zuckt der allmächtige Strahl" usw. aus dem "Illuminaten"-Kabinett.