July 15, 2010

Nachrichten nach denen man sich zu richten hat


07/06'10 Volle und bedingte Seriosität – Dogma trifft Paradigma

Sorry Öölius, aber ich brauche wieder mal zwei "Sendeplätze" auf einmal ...

Welche "seriösen, überregionalen Zeitungen" schweben dir denn vor, cupf?
Willst du allen Ernstes nach 2001 noch irgendein corporate media outlet in vollem Umfang als glaubwürdig und integer bezeichnen?
Wenn die gespenstische Verwandlung (in Hollywood-Manier und auf einer Weltbühne: "die Türme brannten, bis der letzte Nachrichtenkanal zugeschaltet war") des beliebtesten Handelstempels der Weltwirtschaft in eine knöchel- bis knietief mit Feinststaub bedeckte Mondlandschaft eines gezeigt hat, dann doch vor allem das, dass Karrierestreben und freie Meinungsäußerung nicht Hand in Hand gehen. Und das betrifft natürlich nicht nur die vermeintlich Vierte Gewalt im Staate, das gilt generell: für Kriminalkommissare, Elitesoldaten, Agenten und Dozenten, jeden Arzt und jeden Lehrer, für Politiker sowieso (siehe Däumler-Gmelin), ja selbst für die Feuerwehrtrupps, die Hunderte ihrer Kollegen (Kollege, Kollektiv – man kommt um Jesuitismen, jesuitische Terminologie, gar nicht herum) in den Türmen verloren. Und außerhalb des Leviathans, in der sogenannten "freien Wirtschaft" sieht es nicht viel anders aus. Wer will sich denn am Arbeitsplatz schon in die Komplott-Gemunkel-Nische rücken lassen und dadurch vielleicht seinen Job riskieren? Wer kann sich Aufrichtigkeit unter kafkaesken "Umweltbedingungen" überhaupt leisten?

Ich hatte im PQ-Forum am 6.6. unter "Bilderberger und Bürger-Borgs" festgestellt, dass der "Abschuss der Türme ein bezeichnendes Schlaglicht" auf die ganze Gesellschaft wirft. Mit "beispielloser Tiefenschärfe". Deshalb ist der Bezug auf diesen Tag, an dem quasi "Außerirdische in einem UFO auf dem Rasen vorm Weißen Haus gelandet sind," so ungeheuer wichtig. Aus diesem einen maßgeblichen Grund.
Du redest von Verschwörung und "Twilight-Zone", willst aber scheinbar nirgendwo anders als auf dem Gebiet ökonomischer Wirkzusammenhänge geistig unterwegs sein. Kein Wunder, dass dann solche Schoten wie "schweflig-alchimistisches Zeichen", "Verschwörerfamilien", "weltweiter Geldadel" und "we are on the road to nowhere" rauskommen. Meiner Meinung nach leben wir erst dann "mitten im schlimmsten Versagen einer Generation aller Zeiten", wenn wir uns erstens wie unsere Groß- und Urgroßeltern wieder für "Totale Kriege" im Weltmaßstab einspannen oder(/und) zweitens uns wie Zootiere chipimpfen lassen. Denn diese Chipimplantate wären erstens satellitengestützt und hätten zweitens eine Litwinenko-Option, die dem Weltpharao/Weltgeneral(sekretär) echte existenzielle Allmacht auf Erden garantieren würde. Und offen diktatorische Herrschaft à la Equilibrium.
Mir fällt es wirklich schwer nachzuvollziehen, wie ein auf ökonomische Aspekte fixiertes Denken erst den collaps of the house of cards der Gebrüder Lehmann brauchte um aufzuschrecken. Ist denn nicht bereits das, was Aaron Russo in seinem Film "America from Freedom to Fascism" thematisiert, nämlich dass das "Federal-Reserve"-System, das aus Prinzip dem genauen Gegenteil seiner Verpackungsaufschrift entspricht, in den protestantischen Staaten von Amerika mit dem Wissen implementiert wurde, dass es lt. amerikanischer Verfassung kein Gesetz geben kann, welches einen Vermarkter eigener Arbeitskraft zur Abführung einer Lohnsteuer zwingen würde, ein viel größerer "Schocker" als die Insolvenz einer tragenden Stütze des Weltbanken-Netzwerks?

Seriosität lebt doch vielerorts im wesentlichen nur noch von der übertriebenen Betonung scheinbar seriösen Verhaltens. Das ist bei den Banken, vor Gericht und in Gefechtsstäben nicht anders als bei den "Tagesthemen" und im "heute journal". Buhrow und Kleber sind austrainierte News-Agenten, von denen man nichts, aber auch gar nichts erfährt und trotzdem das Gefühl hat, informiert worden zu sein ... "Nachrichten", nach denen man sich zu richten hat. Deshalb haben für mich auch alle Spießertitel von Professor bis Bundespräsident sämtlichen Wert verloren.

07/06'10 Im Strudel zweier entgegengesetzt drehender Meinungshauptströme

Die false flag mega-attack macht die false flag reliability der gesamten Medien-Branche offensichtlich. Ausnahmslos. "A Catholic Wind in the White House" reicht nicht aus. Und damit meine ich neben dem gemeinen Berufsjournalist oder Fernsehmoderator vor allem "denkmagnetische" moraltheoretisierende ("Rückkehr zur Tugend"ich finde es bezeichnend, dass Slo&Saf die "Gefährten Jesu" ausgerechnet zu diesem Thema eingeladen haben, wobei ich annehme, das geht überwiegend auf das Konto Safranskis, der der römischen Bruderschaft in all ihrer Wucht und mit all ihren Verästelungen bedeutend näher zu stehen scheint) Komplexitäts-Schwergewichte wie Peter Bieri, Chomsky, Umberto Eco, Dawkins, Sloterdijk etc. plus die gottlogische Fraktion versteht sich sowie im speziellen alle Hobby-, halb- und vollprofessionellen Zeitgeist-Kommentatoren im digital world whisper room.

Auf diesem Gebiet, schätze ich, liegt auch der tiefere Grund für die Politik von Mr. Sammelbegriff hier, der in Bezug auf okkulte Sozietäten eine schon mehr als peinliche Ignoranz zur Schau stellt. Aber so ist er halt, der deutsche Untertan: immer bereit mitzubrüllen, was aus den Volksempfängern schallt. Oder ZDF-verträglicher formuliert: Er gesellt sich lieber auf die Seite vorbildlicher Opportunisten, die in Mikrophone sprechen, was sich dann per Tele-Vision von selbst legitimiert, als sich der "Gefahr" auszusetzen, "Theoretiker" oder "schlimmeres" "geschimpft" zu werden. Lieber spöttelt und hetzt er mit, denn es schwimmt sich bekanntlich leichter stromabwärts (im stream der Meme, der Hauptströmung öffentlicher Meinung) als in Gegenrichtung, selbst wenn er sich dabei unfreiwillig zum wandelnden Beweis verwandelt, dass und wieso Geheimorganisationen funktionieren. Naja, nicht jedem liegt es, die dicken Bretter zu bohren, und so ziemlich alle haben sie ja mit ihrer Verschwörungstheorie-Propaganda (von beiden Seiten) dermaßen weichgeklopft, dass kaum noch wer anders als auf deren eingehämmerten Gleisen denken kann ... Und du, cupf, haust nun dummerweise in dieselbe Kerbe!
Entschuldige den vorwurfsvollen Ton, ich verwende ihn nur der Deutlichmachung wegen. Buhrow und Kleber, Knopp und Kerner, Raab, Geißler oder Scholl-Latour Verschwörer zu nennen, würde mir nie im Traum einfallen, weil sie in einer Weltmafia dienen, die in die Millionen geht ("A conspiracy so monstrous" isn't one!), und die schwierige Grenzziehung zwischen den jeweiligen Initiationsgraden, also die präzise Bestimmung der verschiedenen Qualitätsabstufungen des Eingeweihtseins kommt erschwerend hinzu.

Ganz allgemein sollte man, glaube ich, nie vergessen, dass, wenn die protestierenden Protestanten nicht gewesen wären, jeder hier in diesem virtuellen Sprachgemach und auch außerhalb, ungebremst denselben Mummenschanz absondern würde, den Edward "mit seinen öölverschmierten Händen" notorisch zelebriert. Vor drei Tagen: "Es ist deshalb eine moderne Form der Idiotie, im Forschen nach der Wahrheit des Religionswissens das überlieferte Wissen von etwa 60 Generationen für null und nichtig zu erachten. Mein Gott, was für eine Arroganz!" Dass mehr als 50 von diesen 60 illiterat waren, drückt er dabei geflissentlich in den Skat.
Kleiner Tipp für Lanzelotte: Wenn es gar nicht anders gehen sollte und du mich unbedingt als "Theoretiker" in "Verruf" bringen musst, dann nimm doch den "Frömmigkeitstheoretiker". Zwar würde ich nicht behaupten wollen, dass mein Abenteuer einen solchen Titel bereits verdient oder hergibt – du weißt ja, vor der Theorie kommt die Empirie – anargumentieren könnte ich gegen diese "Schublade" des Schubladen-Erkennens und -Definierens allerdings schlecht. Ein großes Feld im Rahmen einer (von Natur aus unbestechlichen) Frömmigkeitstheorie wäre u.a. natürlich auch das Thema der bedingten Seriosität, die echte vor vorgetäuschter anhand handfester Kriterien in Schutz nehmen würde.

Danke für die Leseeinweisung. 15 plus acht also ...
Wo schreibst du im Web? For eyes only?

07/13'10 Flüchtige Passagen der Erleuchtung

Hey Ed, ich hatte schon aufgegeben und in einem Anflug von Verzweiflung das Gespräch mit dir offiziell für beendet erklärt. Und aus dem sehr deutlichen Eindruck heraus, dass dich direkte Gespräche zu überfordern scheinen, wollte ich deinen Status von "Mr. Whose Line Is It Anyway wie er leibt und lebt" um einen weiteren Schritt zu simply a mental "slot machine" herabstufen, als die ZDF-Forenredaktion disziplinarischen Einspruch erhob – wie sich herausstellte zurecht. Ja, manchmal können die editorischen Interventionen seitens der Anstalt u.U. dem eigenen Lernprozess dienen ...

Zwar sieht es nicht so aus, als hätte irgendwer auch nur annähernd verstanden oder versucht zu verstehen, worauf ich mit der Beschreibung einiger eigentlich ziemlich augenfälliger Übereinstimmungen in dem flüchtigen Wesen von Gedankengängen und Traumsequenzen hinaus wollte, trotzdem hat mir dieser erste Entwurf schneller geholfen als erwartet: Wenn man nämlich jemanden wie auf eine Traumreise mit auf Gedankentour nehmen kann, dann nimmt mich auch St. Edmond de pétrole in seinen relativ zahlreichen Texten mit auf Abenteuerfahrt durch seinen Geist ... und so gesehen findet man dann schon irgendwann irgendwo "am Wegesrand", wo man es vielleicht garnicht erwartet hätte, mehr oder weniger passende Antworten, die man in der direkten Erwiderung auf die jeweiligen Fragestellungen, sofern es überhaupt eine gab, (schmerzlich) vermisst hat.
Manchmal überraschend, aber manchmal auch ganz zwangsläufig, wenn sich die oder der Befragte auf einem speziellen Gedankenpfad bzw. Gedankentrip befindet, wo eine bislang unbeantwortet gebliebene Frage plötzlich "mitten auf dem Wege liegt" und man sich praktisch nicht vorbeidrängeln kann. Oder anders gesagt, wo die Antwort durch die entsprechende Logik-Umgebung – oder nennen wir's "Semantik-Passage" – unvermittelt auf der Hand liegt und durch ihre gefühlte Klarheit den Formulierungsprozess auch noch dramatisch erleichtert.
Ergo, und ich denke, hier zeigt sich bereits ein entscheidender Vorteil frömmigkeitsfokussierten Denkens, dürfen im direkten Dialog ohne weiteres – sagen wir mal – "Unstimmigkeitsfreiräume" toleriert werden, solange die "Funktionstüchtigkeit" tatsächlich beschrittener "kognitiver Wandelhallen" nicht verloren geht. D.h., es reicht, wenn der momentan gewählte Gedankengang in sich stimmig ist, denn dann kann man sich hochgerechnet inhaltlich recht zielsicher in Sinn-Komplexen personengebundener Meinungsgesamtheiten orientieren und bleibt nicht um jeden Preis auf treffgenaue Formulierungen angewiesen. Außerdem bevölkern wir ja immerhin ein Philosophie-Kabinett, wo die Tendenz generell zu eher aufgeweiteten, also vergleichsweise luftigeren, sphärischeren, auch intuitiveren, phantasievolleren Gesprächsinhalten geht – im Gegensatz zu rein faktenorientierten, mystikfreien Debattierklubs. Kurz, ich nehme alles zurück, was an Verdrießlichkeiten in Richtung Eddie ging und verstärke dafür lieber meine analytischen Bemühungen.

Danke ZDF für diese nicht unwesentliche Inspiration ...
Eure Foren sind ja leider betont fernsehtypisch, also extrem unpraktisch und statt für wissenschaftliches Arbeiten eher konsumentenfreundlich-gästebuchartig ausgelegt, um, wie ich glaube, wahrscheinlich keine mit der Anstaltspolitik allzu inkompatible Geisteskost anzulocken, aber gelegentlich kommt es eben trotzdem dazu, und wir wollen das zentralste Funkhaus des Landes ja auch nicht uninformiert lassen: Ein "Geheimnis der Jesuitenmacht" liegt gerade darin, dass sie aus der zweiten Reihe regieren ... (und auf den zweiten Blick sieht man auch genauer).

Die Angelologie – hier zeigt sich nun wirklich in Reinstform, welch ein pietistischer Witz dieses gesamte römische Religionskonstrukt im Grunde ist ... und welch ein spiritistischer Schmelztiegel mystischer Motive und ideologischer THEOretisiererei: "Die Zukunft ist offensichtlich stärker programmiert, als es in Köpfen ohne religiöse Ausweitung des Denkens ankommen will." (Öölius, 25. Mai)

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