May 18, 2010

Wölfe im Schäfergewand


05/11'10 Der "Christus quasi praesens"

"Ähnliche Funde beobachtete Geschwendt auch bei Bestattungen in der Nähe von heiligen/heilenden Quellen. Der Beruf der Verstorbenen ist ihm klar: Heilkundige, Zauberinnen, Priester. Auch die aufgefundenen 'Kulttrommeln' sieht er als 'Ausrüstung eines Zauberers, Regenmachers, Medizinmannes oder Schamanen.' [...] 'Als sich die Berufe des Priesters und des Arztes trennten, verblieb trotz dessen den Heilquellen der Ruf der Heiligkeit und der medizinischen Eigenschaften.'" (aus Das Kultplatzbuch von Gisela Graichen, S. 103)

Nach meinen Online-Studien der letzten acht Jahre hat es die organisierte Priesterkaste, die schon Babylon, das 3.000jährige Pharaonenreich, das Königreich der Inkas oder das vorchristliche, z.T. druidische, wie auch das tausendjährige katholische Europa mehr oder weniger offen regierte, tatsächlich bis heute geschafft, sich mit allen möglichen "Tricks" an der Spitze der Machtpyramide zu halten. Selbst nach ebenjener Aufspaltung in heilende Medizinmänner und heilsversprechende, "heilige" Prediger. Selbst nach einer durch Drucktechnik und Alphabetisierung induzierten Verwandlung vieler Katholiken in (relativ priesterunabhängige) Protestanten. Und selbst nach einem vom wissenschaftlichen Fortschritt beflügelten, dem Monotheismus entlehnten, um sich greifenden Atheismus – das ist schon faszinierend! Beherrsche die Phantasie der Menschen, und du beherrschst ihren Willen, stellte Loyola mit seinen Exerzitien klar. Die "schlauen Jungs" (SJ) kennen ihre Schäfchen eben sehr genau und sind irre gebildet. Der mutmaßliche Drehbuchschreiber für den "9/11"-Terrormythos hatte laut Wikipedia Ehrendoktorwürden an wenigstens 28 akademischen Einrichtungen weltweit ...

Was nun die Erbanlagen der Heiligkeit angeht, behältst du mit dieser feinen Beobachtung über den ultimativen Personenkult der herrschenden Christianisierungsbehörde natürlich vollkommen recht, nur erinnert mich dein prophezeites Führer-Vehikel eher an einen afrikanischen Fetisch oder indianischen Götzen, welches sich nicht unbedingt aus den versammelten Schätzen des "LEGO-Baukastens" (Autharis) moderner jesuitischer Gottlogik bedient, die übrigens den Atheismus als Antithese mit einschließt. Außerdem glaube ich trotz einer nach wie vor enorm celebritylastigen Öffentlichkeit, trotz des von Gottesfürchtigen allerorten penetrierten Geraunes vom Antichrist usw. oder auch trotz des erfolgreich exekutierten Obama-Hypes z.B. nicht mehr an die Unbedingtheit frömmigkeitstechnischer Durchschlagskraft in Form eines Mega-"Wohltäters". Das war mit der Erfindung des Volksempfängers vor 80 Jahren natürlich ein Kinderspiel und wurde von den "Vatican Assassins", den wiedererweckten Tempelrittern und sowohl propagandistisch wie auch militärstrategisch-geheimdienstlich geschäftsführenden Oberhirten des römischen Imperiums, gnadenlos ausgenutzt, um nach Nagasaki zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte eine technisch beherrschbare, effektive Weltregierung zu installieren. Bekanntlich war der Papst 1933 der Erste, der das Hitler-Regime diplomatisch anerkannte und damit sämtliche katholische Organisationen in Deutschland offiziell zur Nazi-Befürwortung verdonnerte. Das entsprechende Konkordat ist übrigens immer noch in Kraft und bildet die Grundlage der "Trennung" von "Staat" und "Kirche", auf der die traditionell gewaltbereite papistische Erziehung ihre perversen Auswüchse ungestört zelebrieren darf.

Heutzutage tobt die echte politische Auseinandersetzung m.E. vor allem zwischen zentralistischer Tele-Vision unter Kontrolle des aktuellen "Shepherd's Fold" und dem neuen schillernden Cyber-Medium, das zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte die Möglichkeit echter Demokratie in Aussicht stellt, weshalb man es genau aus diesem Grund mit jener magisch-mörderischen "Zaubervorstellung" und dem aus der "9/11"-Kontroverse hervorgehenden Conspiracy Mainstream im Zusammenspiel mit dem Corporate Mainstream als politisch unseriös zu stigmatisieren versucht.

Nachtrag)
Apropos "Google-Man" bin ich gespannt, wie lange unser ZDF-Forumsbeauftragter "Gedankenspielereien" wie diese (noch) als akzeptabel durchwinkt ...
Wir werden zwar politisch verwaltet, beherrscht aber wird der bürgende Bürger kulturell. Oder im Sinne von Öli: ganzheitlich.

05/12'10 Wölfe im Schäfergewand

Hey Ööli, nichts für ungut, aber ich wollte dich nicht beleidigen, falls du sowas denkst und mich da falsch verstanden, falsch interpretiert haben solltest. Frömmigkeiten sind nun mal hartnäckige Gestalten, und nicht alle vermeintlichen Wohltäter – so theatralisch überzeugend sie sich auch als solche verkaufen mögen – sind bei genauerer Betrachtung tatsächlich welche. Und die "positivistische" Welt der Wissenschaft oder die "säkulare" Welt moderner Rechtsstaatlichkeit sind ja bei aller Aufklärung ebensowenig frei von Frömmigkeiten wie die Glaubensgenossenschaften – da wirst du mir doch zustimmen, oder?

Hast du mal Griesinger gelesen oder Hoensbroech oder bei Fülöp-Miller reingeschaut? Weißt du, was Inkulturation im Klartext bedeutet?
3sat hat im Dezember nochmal die "Te Deum"-Reihe zum Kulturschaffen der Klöster gesendet: die großen christlichen Orden als "Grundpfeiler unserer Kultur" ...

Zollitsch schreibt im Vorwort des dazugehörigen Buches:

"Orden und Ordensleute haben mit ihren zahlreichen Klöstern die Kulturlandschaft Deutschlands und Europas in einem heute kaum mehr bewussten Ausmaß geprägt. Bereits die Christianisierung weiter Landstriche ging von klösterlichen Zentren aus, die es schon vor der Gründung von Bistümern gab. Durch ihre Schulen und Hospize bauten die Klöster durch viele Jahrhunderte hindurch entscheidend mit an einer Zivilisation der Bildung und der Barmherzigkeit. Es waren Mönche und Nonnen, die lange bevor ein Sozialstaat dafür eintrat, Krankenhäuser und Altenheime, Schulen und Hochschulen, Einrichtungen zur Kinder-, Jugend-, und Familienhilfe errichteten und dies sowohl personell wie finanziell unterhielten. Klöster wurden zu Zentren, in denen Theologie und Philosophie, Liturgie und Kunst, Architektur und Landwirtschaft, Heilkunde und Erziehung betrieben und gefördert wurden."

Ebenda:

"Im Zentrum der katholischen Kirche, in Rom, liegt die mediale Gewalt des Vatikans in den Händen der Jesuiten: Sowohl das Pressebüro des Papstes als auch Radio Vatikan, das Sprachrohr der katholischen Welt, wird von ihnen geleitet."

Beim "unabhängigen" Nachrichtenportal kath.de sitzt ein "Christus auf Erden" in der Redaktion und im Fernsehrat des ZDF der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz höchstpersönlich ...

Die Grundpfeiler unserer Kultur! Meinst du nicht, man sollte gerade dort ganz genau hinschauen?

"There is only one law in universe: What you pay attention to, is what you become conscious of. Always."

Das wichtigste Machtinstrument ist nämlich nicht – wie viele annehmen – die Kontrolle über die seit gut 10 Jahren vollständig kredit"gestützten" Finanzen, sondern nach wie vor die Erziehung der Jugend, weshalb die Professe des Ordens – als erste Globalisierer überhaupt – weltweit mehr als 100 Spitzenuniversitäten betreiben, aus denen sie ihre Kulturfunktionäre wie Agenten, Generäle, Bankiers, Professoren, Autoren, Musiker, Schauspieler, Richter, Redakteure, Politiker usw. rekrutieren. Zwei davon in Deutschland, 28 in den USA.

"The greatest obstacle to discovery is not ignorance. It is the illusion of knowledge."

Interessieren dich ihre "Tricks" denn kein bisschen, oder findet dein Gemüt in diesem ewigen Balsam aus erhabenen Worten wie "Jesus Christus regiert durch die Liebenden, die in der Welt sind" einfach genügend Befriedigung? Oder der hier:
Kerner zu Dawkins: "Für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass nach Ihrem Tod doch so was vor Ihnen steht wie der liebe Gott und Sie beim Jüngsten Gericht sind, haben Sie einen Notfallplan?"
Dawkins: "Erstens ist dies vielleicht nicht unbedingt der Gott, den die Bischöfe hier vor sich sehen. Vielleicht wäre es Zeus oder Wotan oder was weiß ich, der mich da empfängt. Aber wenn Sie mich fragen, was ich sagen würde: Ich würde Bertrand Russell [ein "Illuminat" ("Erleuchteter") wie Goethe, Pike, Rockefeller oder Rothschild] zitieren, der gesagt hat, nicht genug Beweise, Sir, nicht genug Beweise."
Kerner, die Spontanantwort von Jaschke aufgreifend: "Und der liebe Gott würde möglicherweise lachen."

05/14'10 "Hurra, wir sind online!" Du sagst es.

Möglicherweise. Möglicherweise aber auch nicht. Das wird sich zeigen, und genau das ist ja das spannende.
Du hast natürlich recht. Deine Gegenargumente erkenne ich vollkommen an. Ich würde sie sogar mit breitem Stift unterstreichen und um weitere schwerwiegende ergänzen.
Weshalb ich letztendlich dennoch dabei bleibe und mich immer wieder hinreißen lasse, im Zusammenhang mit dem neuimplementierten Computernetz von der Möglichkeit eines zweiten geistig-kulturellen Quantensprungs zu sprechen, dürfte daran liegen, dass ich bei dem Versuch, ein Höchstmaß an Komplexität einigermaßen stimmig aufzulösen, meine Recherchen der letzten Jahre bewusst sehr breit angelegt habe. Diese Breite scheint mir außerdem das beste Fundament für Medienkompetenz abzugeben. Mit diesem neu erarbeiteten Wissen kann ich zwar deine Einwände, eben weil sie in meinen Augen absolut zutreffend sind, nicht entkräften, aber ich bilde mir ein, sie mit anderen Dingen aufwiegen und tendenziell vielleicht übertrumpfen zu können ...
Außerdem verstehe ich die Erwähnung dieser Möglichkeit weder als Versprechen noch als Aufruf, ja nicht einmal als eine Art Hoffnung, okay? Es ist einfach, wie es ist. Ich hisse deswegen keine Flagge oder verschicke Flugblätter.

Worauf gründet sich nun meine deutlich positivere Einschätzung der Gesamtsituation im Wesentlichen?
Aus politischer Perspektive sieht die Sache, grob gesagt, so aus, dass der Bürger heutzutage vor dem Fernseher sitzt und an den Staat glaubt, so wie er früher unter der Kanzel gesessen und an die Kirche geglaubt hat. Man wird schon als Kind von allen Seiten so massiv an "Vater Staat" gewöhnt, dass es später das Natürlichste von der Welt zu sein scheint, jeden Geschäftsvorgang von der Geburt bis zum Tod mit diesem vermeintlichen Wohltäter abzurechnen. Ob es sich um solidaristische oder sozialistische Gebilde handelt, ist dabei in etwa so vernachlässigbar wie der Unterschied zwischen einem textbasierten Gott-"Hinfragen" und seiner Negation – es spielt kaum eine Rolle.
Diese ausgeprägte Staatsfrömmigkeit, die so tief sitzt, dass man sie kaum wahrnimmt, ist in Verbindung mit der Jahrtausende währenden Funktionstüchtigkeit des "Shepherd's Fold", des (ägyptoiden) "Mantels der Geschichte", m.E. der zentrale Grund, weshalb eine Inkulturationsmaßnahme wie die blutrünstige Augenblickspulverisierung eines Welthandelsplatzes vor den Kameras der Welt (die Türme brannten, bis "der letzte" Nachrichtenkanal zugeschaltet war) "einfach so" funktioniert.

Was wäre, wenn sich die Natur, der Charakter des modernen westlichen Staates bei genauerer Betrachtung ganz anders darstellt, als man gemeinhin annimmt?
Der deutsche Osten hat es ja erlebt: Da dachten auch viele Wissenschaftler, sie würden tatsächlich Wissenschaft betreiben, aber Intelligenz wird nie ein Schutz gegen Dummheit sein.
Und Wissenschaft ist für den Bürger wie Kunst, Militär oder "Gesundheitswesen" zuallererst Geschäft.
"9/11" wasn't a conspiracy, but just business.
"Grenzbereich der Werteordnung?" Oh ja, und wie!
Du hast mit Lehrer und Arzt instinktsicher ausgerechnet die Branchen herausgegriffen, die einerseits dem Priesterstand am nächsten stehen und andererseits in psychologischer Hinsicht den Staat am eindringlichsten, am direktesten vermitteln – man spricht ja nicht ohne Grund von "Schulmedizin". Und diese "Dreifaltigkeit" gerät doch durch das Computernetz zuallererst in Bedrängnis, meinst du nicht?
"Where religions come to die" – manch einer macht schon die Rechnung auf ...

Die Frage der Demokratie dreht sich immer um Freiheit und Sicherheit, und echt kann sie eben nur sein, wenn auch die echten Verhältnisse auf den Tisch kommen und nicht unter Bergen künstlicher Widersprüche, hinter Nebelvorhängen theatralischer Kontroversen verborgen bleiben.
Schon mal von den "Freemen on the Land" gehört?
Gegen die "gesteigerte Illusion" würde ich als "Akutmaßnahme" eine Vorlesung von John Harris "verschreiben": "It's an Illusion."

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